Werden Sie zum Bauplanungsprofi, um Zeit und Geld zu sparen

By Diana Ramos | 3. Oktober 2017

Stellen Sie sich die Welt ohne das Sydney Opera House oder das Empire State Building vor. Diese Gebäude haben sich zu solchen Ikonen entwickelt, dass wir uns nur schwer vorstellen können, dass Architekten und Arbeiter sie aus dem Nichts geschaffen haben.

Bauplaner sind für die Überwachung des Prozesses verantwortlich, in dem der Entwurf eines fertiggestellten Gebäudes erstellt wird. Anschließend wird rückwärts gearbeitet, um festzulegen, wie es fertiggestellt werden soll. Die Bauplanung umfasst die Identifizierung aller erforderlichen Schritte für die Konstruktion eines Gebäudes, die Unterteilung in festgelegte Aktivitäten, die logische Anordnung dieser Schritte und die Ermittlung der benötigten Materialien, Arbeitskräfte und Ausrüstung. 

Wenn Sie über keinen robusten Plan verfügen, sinkt die Wahrscheinlichkeit, erfolgreiches Bauprojekt zu liefern, drastisch. Planung ist für komplexe Projekte ausschlaggebend – von neuen Häusern bis hin zu riesigen Einkaufszentren. In diesem Leitfaden befassen wir uns mit allen wichtigen Aspekten der Bauplanung, einschließlich der Baustellen- und Sicherheitsplanung und der Lean-Planungstechniken. Sie erhalten auch Tipps von Bauplanungsexperten sowie kostenlose, herunterladbare Vorlagen, die Ihnen bei den ersten Schritten für Ihren Bauplan helfen.

Was ist Bauplanung?

Die Bauplanung ist die erste Phase des Baumanagements. Hier geht es darum, ein Bauprojekt vom Entwurf bis zur Fertigstellung zu leiten. Das Baumanagement umfasst mehrere andere Komponenten, die über die Planung hinausgehen, jedoch wird bei der Zeitplanung festgelegt, wann jede Aufgabe beginnen, ausgeführt und abgeschlossen werden soll. Bei der Organisation werden alle beweglichen Teile so positioniert, dass jede Aufgabe erledigt werden kann. Bei der Personalbesetzung werden Personen projektspezifischen Aufgaben zugewiesen. Im Rahmen der Leitung wird sichergestellt, dass Aufgaben wie geplant erledigt werden, und bei der Überwachung wird gewährleistet, dass in der Planungsphase festgelegte Anforderungen und Leistungsbenchmarks erfüllt werd Wenn Sie diese Anforderungen nicht erfüllen, müssen Sie viel Zeit für die Kontrollphase einplanen, in der die Verwaltung des Budgets und die Erfüllung von Vertragsanforderungen enthalten sind.

Da Menschen seit Tausenden von Jahren Gebäude konstruieren, ist die Bauplanung eine alte Disziplin. Eine gewisse Form der Bauprojektplanung kann sogar bis in die Jungsteinzeit zurückverfolgt werden, als in Westeuropa Stonehenge errichtet wurde.

Heute verwenden Bauarbeiter andere Werkzeuge, Methoden und Geräte, die Planung bleibt jedoch ein integraler Bestandteil des Baumanagementprozesses. Obwohl die Bauplanung zeitaufwendig ist, überwiegen die Vorteile deutlich gegenüber den Kosten. Aus einer Studie des Construction Industry Institute (CII) aus dem Jahr 1994 ging ein „positiver, quantifizierbarer Zusammenhang zwischen dem Aufwand, der in der Phase vor der Projektplanung aufgewendet wurde, und dem letztendlichen Erfolg eines Projekts“ hervor.

Um effektiv zu sein, sollten Sie die Bauplanung mit Logik, Gründlichkeit und Ehrlichkeit angehen. Kenntnisse und Erfahrung in den Bereichen Bauverfahren und Auftragsvergabe sind erforderlich. Außerdem müssen Planer Aufgaben und Aktivitäten visualisieren und die Beziehungen zwischen ihnen verstehen, damit sie diese in einer effizienten Abfolge erledigen können.

Ziele von Bauplanern: Zeit, Kosten, Qualität und Sicherheit

Die Bauplanungsziele sind für alle Projekte gleich: Bauherren und Eigentümer möchten die Kosten-, Termin-, Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen erfüllen. Im Bauplanungsprozess werden auch die Verantwortlichkeiten von Eigentümern und Bauherren klar definiert und die Grundlage für eine effiziente Kommunikation und bessere Teamarbeit geschaffen.

Im Bauplanungsprozess erstellen Sie ein Dokument, das als Bauleitplan bezeichnet wird. Darin wird erläutert, wie Sie das Projekt planen, organisieren, steuern, überwachen sowie kontrollieren und wie Sie die technischen, zeitlichen und budgetbezogenen Anforderungen des Projekts erfüllen. Der Bauleitplan umfasst drei Planungsarten: die strategische und operative Planung sowie die Zeitplanung. 

  • Strategische Planung: Hier werden Projektziele definiert, festgelegt und kommuniziert. Bei dieser Planungsart werden wichtige Fragen zur Projektmission, zur geplanten Umsetzung und zur Ausrichtung der Ziele an die übergeordnete Strategie des Projektsponsors oder -inhabers beantwortet. Kurzum, strategische Planung ist die Gesamtanalyse, die der Projektsponsor durchführt.
  • Operative Planung: Hier geht es um die Details, wie die strategischen Projektziele erreicht werden können, sofern das überhaupt möglich ist. Bauteams bewerten, ob sie über die erforderlichen Ressourcen verfügen, um die strategischen Ziele zu erreichen, ermitteln Defizite und holen die Zustimmung des Sponsors ein, um diese Defizite zu decken. 
  • Zeitplanung: Hier wird der Betriebsplan auf einer prognostizierten Zeitachse festgelegt, einschließlich des voraussichtlichen Abschlussdatums. Bei dieser Planungsart wird keine sehr detaillierte Planung jeder Projektaufgabe durchgeführt (das ist eine separate Aktivität, die normalerweise der Planungsphase folgt). Bei großen Projekten erstellen Fachplaner detaillierte Zeitpläne. 

Ein essenzieller Aspekt der Bauplanung ist die Erstellung eines Sicherheitsplans für die Baustelle (das ist besonders bei größeren Projekten wichtig). Das Baugewerbe ist eine gefährliche Branche. Aufsichtsbehörden wie die OSHA (die U.S. Occupational Safety and Health Administration) verlangen möglicherweise eine Sicherheitsplanung. Vor Ort müssen Bauherren in der Regel über einen Sicherheitsbeauftragten feststellen, welche Gefahren vorhanden sind und festlegen, wie sie diese vermeiden, reduzieren oder verwalten können. Die Sicherheitsplanung umfasst einige Aktivitäten – dazu zählen Sicherheits- und Erste-Hilfe-Training, die Gewährleistung, dass Ausrüstung und Arbeitsbereiche den Sicherheitsstandards entsprechen, die Motivation von Mitarbeiten oder die Verpflichtung, dass bei der Arbeit sichere Praktiken angewandt werden.

Bauprojektarten: Wohnprojekte und Gewerbeprojekte

Sie können Bauprojekte grundsätzlich als Wohn- oder Gewerbeprojekte kategorisieren. Wohnprojekte umfassen zusätzliche Wohneinheiten, Terrassen, Garagen, Hausergänzungen und -umbauten, Stützmauern und Außenprojekte sowie den Gebäudeabriss. Gewerbeprojekte umfassen alles von kleinen Unternehmen und Büroflächen bis hin zu Megaprojekten. Diese beiden Projektkategorien unterscheiden sich deutlich voneinander. 

Wohnprojekte sind in der Regel nicht so umfassend wie Gewerbeprojekte und unterliegen nicht annähernd so vielen Bauvorschriften. Außerdem verwenden Bauherren für Wohnprojekte Holzrahmen (in den USA), anstatt wie bei Gewerbeprojekten Beton und Stahl. Auch die Innenräume unterscheiden sich: Bei Gewerbeprojekten liegt der Fokus auf Funktionalität und Haltbarkeit, während bei Wohnprojekten mehr Wert auf Ästhetik, Komfort und persönlichen Geschmack gelegt wird. 

Hinsichtlich Funktionen gibt es bei Gewerbeprojekten in der Regel mehr Infrastrukturanforderungen. Dazu zählen unter anderem Aufzüge, Rolltreppen, Parkplätze, Ersatzstrom, Notausgänge und umfangreiche Kühlung, Heizung und Lüftung. Die zunehmende Komplexität von Gewerbeprojekten erfordert eine umfassendere Spezialisierung von Bauarbeitern und mehr Subunternehmer. Wegen des großen Umfangs werden spezielle Ausrüstung und Ressourcen benötigt. 

Die Budgets für Gewerbeprojekte sind deutlich umfangreicher als für Wohnprojekte. Aus der Perspektive des Bauunternehmers sind Wohnprojekte technisch weniger anspruchsvoll, aber die Zusammenarbeit mit Hauseigentümern, die persönlich involviert sind, kann komplizierter sein als der Umgang mit einem Firmen- oder Regierungskunden.

Bauplanungsschritte für eine Hausrenovierung

Betrachten wir die Phasen einer typischen Hausrenovierung, die zu den umfassenderen und teureren Wohnprojektarten gehört. Ein Projekt zur Hausrenovierung dient als eine gute Fallstudie, da die Schritte denen größerer Gewerbeprojekte ähneln, auch wenn sie nicht so umfangreich sind.

  • Einen Designer auswählen: Architekten und Designer bieten Dienstleistungen an, die von der Gesamtgestaltung (für Architekten) über die Farb- und Materialauswahl (für Innenarchitekten) bis hin zu einigen Lösungen für die Zusammenarbeit reichen. Hauseigentümer werden (oder sollten) mehrere Designer kennenlernen, um zu entscheiden, welcher am besten für ihre Design- und Budgetzielen geeignet ist.
  • Skizzen erstellen: Der Designer erstellt einen Grundriss für den Umbau und spricht sich mit dem Eigentümer ab, bis sich beide Seiten auf ein Design einigen. Bei einem Wohnprojekt stellt der schematische Entwurf effektiv den Projektplan dar.
  • Einen Auftragnehmer auswählen: Bei einem Vorstellungsgespräch für einen Auftrag werden die Skizzen verwendet, um vorläufige Kostenschätzungen zu erstellen. Der Hauseigentümer überprüft Referenzen und stellt sicher, dass er einen Auftragnehmer auswählt, der bereits einige ähnliche Projekte erfolgreich abschließen konnte. 
  • Oberflächen und Materialien einkaufen: Dieser Schritt umfasst die Festlegung der Oberflächen und Materialien für den Umbau. Der Auftragnehmer kann auf Grundlage des Budgets Empfehlungen aussprechen und planen, dass die Materialien pünktlich eintreffen. In der Zwischenzeit vervollständigt der Architekt den Bauplan und bereitet Baugenehmigungsanträge vor.
  • Genehmigungen einholen: Die Beantragung einer Genehmigung kann ein zeitaufwendiger, teurer Prozess sein, daher müssen Hauseigentümer bei der Schätzung des Abschlussdatums die Beantragung und das Warten auf das Eintreffen von Genehmigungen berücksichtigen.
  • Einen Auftragnehmer beauftragen: Sobald der Auftragnehmer Genehmigungen erhalten hat, können die Verträge unterschrieben werden. Bevor dies geschieht, können der Eigentümer und der Auftragnehmer die Qualitätssteuerung vornehmen – eine Überarbeitung von Projektaspekten, um die Kosten zu senken. Zu diesem Zeitpunkt hat der Auftragnehmer bereits die notwendigen Liefertermine für Materialien und Elemente festgelegt, damit die Arbeiten vorankommen können.

Wie bei der Planung einer Hausrenovierung umfasst die Planung eines Gewerbeprojekts sowohl die Planungsaktivitäten, die wir zuvor besprochen haben – die strategische und operative Planung sowie die Zeitplanung – als auch die Planung einiger detaillierter Designelemente des Gebäudes. Während der Planungsphase für ein Gewerbeprojekt arbeiten Kunde, Architekt und Ingenieure zusammen, um einen Gebäudeentwurf zu entwickeln, das den Anforderungen des Kunden entspricht. Zur Phase vor dem Bau, die verschiedene Aktivitäten für verschiedene Projekte umfasst, zählen beispielsweise Bewertungen des Gebäudeentwurfs, Wertanalysen, Bewertungen der Bebaubarkeit und Angebote von Auftragnehmern. Die Beschaffung umfasst den Erwerb der Materialien und Dienstleistungen, die für die Fertigstellung des Projekts erforderlich sind. Bau bezieht sich auf den Bauprozess des Gebäudes auf Grundlage der Pläne. Nach dem Bau folgt die Inbetriebnahme, bei der überprüft wird, ob die Systeme eines Gebäudes ordnungsgemäß funktionieren.

Beteiligte im Bauplanungsprozess eines Gewerbeprojekts

Bei jedem Bauprojekt sind einige wichtige Parteien beteiligt. Dafür ist jede Partei verantwortlich:

  • Kunde und Sponsor: Der Kunde und der Sponsor eines Projekts sind oft dieselbe Partei, jedoch unterscheiden sich die beiden Rollen: Der Kunde ist der Endbenutzer des Gebäudes, während der Sponsor das Projekt finanziert. In Fällen, in denen Kunde und Sponsor einzelne Parteien sind, verfügt der Sponsor über das Vorrecht, Änderungen am Projekt zu genehmigen. Ein Beispiel, in dem Sponsor und Kunde zwei separate Parteien sind, wären ein Entwickler und ein Bauherr.
  • Auftragnehmer: Das ist ein Überbegriff für Personen und Unternehmen, die vertraglich dazu verpflichtet sind, Dienstleistungen für ein Bauprojekt zu erbringen. Bei den meisten großen Projekten gibt es einen Generalunternehmer und einige Subunternehmer, die unter dessen Aufsicht arbeiten. Der Generalunternehmer unterzeichnet einen Vertrag mit dem Kunden/Sponsor und ist direkt gegenüber dem Kunden und Sponsor für den Erfolg des Projekts verantwortlich – auch wenn er die Bauarbeiten nicht selbst durchführt und stattdessen die gesamte Arbeit an spezialisierte Subunternehmer vergibt. Der Subunternehmer ist in der Regel ein Spezialist, der einen begrenzten Teil des Gesamtbauaufwands leistet. Der Generalunternehmer organisiert, koordiniert und überwacht die Arbeit der Subunternehmer.
  • Berater: Ein Berater ist eine Partei, deren offizielle Verantwortung darin besteht, in der Planungs-, Design- oder Bauphase eines Projekts zu beraten und Fachwissen zu vermitteln. Berater kommen deutlich häufiger bei Gewerbeprojekten zum Einsatz, da sie aufgrund ihrer Expertise in einem bestimmten Fachbereich (wie dem Erreichen der LEED-Zertifizierung) beauftragt werden, der kein standardmäßiger Bestandteil von Wohnprojekten ist.
  • Lieferant/Anbieter: Anbieter oder Lieferanten verkaufen Materialien, die Sie für ein Projekt verwenden. Für den Begriff Lieferant gibt es keine genaue Definition – er kann Parteien beschreiben, die neben Materialien auch Dienstleistungen anbieten. Sie könnten auch Architekten und andere Experten im Bereich Design als Lieferanten bezeichnen.
  • Architekten und Ingenieure: Architekten erstellen einen Entwurf für das Projekt und Ingenieure gewährleisten, dass der Entwurf umsetzbar ist. Der Architekt ist der Chefdesigner eines Projekts. Er oder sie erstellt eine Skizze, die genehmigt wird (vom Kunden und dem Sponsor), und arbeitet anschließend mit dem Ingenieur zusammen, um die technischen Elemente des Entwurfs zu vervollständigen. Der Architekt liefert auch Projektdetails, die für Genehmigungen erforderlich sind. Der Ingenieur kann auch als Designspezialist angesehen werden, seine Arbeit ist jedoch auf Funktionalität und Konstruierbarkeit fokussiert. Ingenieure gewährleisten, dass die Entwürfe des Architekten sinnvoll, umsetzbar und strukturell solide sind.

Die Vorteile der Bauplanung für Eigentümer und Bauherren

Um zu verstehen, welchen Nutzen die Bauplanung für Projekte hat, müssen wir die Anliegen der beiden Hauptparteien bei allen Bauvorhaben verstehen: der Eigentümer und der Bauherren.

Die Eigentümer eines Projekts sind letztendlich an drei Dingen interessiert: dass das Projekt im vereinbarten Umfang geliefert wird, dass es im vereinbarten Kostenrahmen bleibt oder kostengünstiger abgeschlossen wird und dass es termingerecht zur Nutzung bereitsteht. 

Wenn sich das Projekt verzögert, verlieren sie Einnahmen, weil das Gebäude nicht einsatzbereit ist – egal zu welchem Zweck es verwendet werden soll, ob zur Vermietung oder zur Herstellung von Produkten. Wenn die Kosten die Erwartungen übertreffen, verringert sich die Investitionsrendite. Verzögerungen und Kostenüberschreitungen können bedeuten, dass die Tilgung von Darlehen länger dauert, wodurch das Projekt teurer wird. Das kann auch steuerliche Konsequenzen haben.

Inhaber müssen auch wissen, wann sie Mittel auszahlen müssen, um den Cashflow am Laufen zu halten. Darüber hinaus müssen sie sich bewusst sein, inwiefern sich Verzögerungen und Überschreitungen auf ihr Image und auf ihre Fähigkeit auswirken können, das Projekt effektiv zu vermarkten. 

Bauherren befassen sich unterdessen mit ihrer eigenen Effizienz und Rentabilität. Einige Ausschreibungsverfahren erfordern, dass sie selbst bestimmte außerplanmäßige Ausgaben decken, anstatt sie dem Projektinhaber in Rechnung zu stellen. Sie sind auch dafür verantwortlich, die letztendliche Qualität des Endprodukts und die Sicherheit auf der Baustelle zu gewährleisten. Sowohl Ersteres als auch Letzteres beeinflussen ihren Ruf und den zukünftigen Erfolg ihres Unternehmens.

 

Jedes Bauprojekt ist auf seine Weise einzigartig – sei es das Design, der Standort, die Materialien oder die Beteiligten. Laut Bilox Wells, einem großen Bauprojektmanager und Betreiber der Bauunternehmer-Überprüfungswebsite FindHomePro, sind sich erfahrene Bauherren darüber bewusst, dass Verzögerungen wahrscheinlich sind.

„Ihr Projekt wird zweifellos länger dauern, schwieriger und teurer sein, als Sie ursprünglich geplant hatten. Sie sollten immer davon ausgehen, trotzdem können Sie letztendlich doch Glück haben und alles verläuft nach Plan. Wenn Sie ein großes Projekt beginnen und auf diese Probleme vorbereitet sind, werden Sie nicht aus der Bahn geworfen, falls sie auftreten. Gestalten Sie Ihren Zeitplan etwas flexibel und versuchen Sie, die Probleme anzugehen. Sie arbeiten wahrscheinlich an einem Projekt, das größer und komplizierter ist, als es zunächst scheint“, sagt Wells.

 

Durch die Bauplanung kann Geld und Zeit gespart werden

Die Bauplanung kann dazu beitragen, die Kosten zu minimieren, da sie die Ressourcen- und Ausrüstungsauslastung optimiert. Auch bei kleinen Wohnprojekten müssen Sie möglicherweise die erforderliche Ausrüstung anmieten. Bei umfassenden Gewerbeprojekten ist die Anmietung oder der Kauf von Spezialausrüstung teuer und die Auslastung zu maximieren reduziert die Ausgaben. 

Bei einem komplexen Projekt werden in der Bauplanung auch die vielen beweglichen Teile organisiert und koordiniert. Der Prozess verbessert die Kommunikation zwischen Teammitgliedern und Stakeholdern und identifiziert unrealistische Erwartungen oder schwache Logik. Bei einem entsprechend geplanten Projekt weiß jeder, wann Subunternehmer Ihren Auftrag beginnen und welche Arbeiten vor deren Ankunft erledigt werden müssen. Sie sollten Materialien und Ausrüstung nicht tage- oder wochenlang herumliegen lassen. Das nimmt nur Platz weg und verursacht möglicherweise zu hohe Mietkosten, da sie schon geliefert wurden, lange bevor Sie sie benötigten.

Da die Bauplanung definitionsgemäß vor Beginn der Arbeiten stattfindet, haben Sie die Möglichkeit, Probleme vorherzusehen und Lösungen zu planen, bevor sie auftreten. Diese Vorteile führen zu Zeiteffizienz während des Baus selbst und erstklassigen Lösungen, da Sie keinen Plan unter Druck entwickeln mussten. Die Bauplanung kann helfen, innovativere Lösungsmethoden für Herausforderungen im Bauwesen zu finden.

Scott Truehl

Scott Truehl ist Generalunternehmer bei Friede & Associates mit Sitz in Wisconsin, USA. Laut ihm erzielen Kunden die besten Ergebnisse, wenn sie in der Planungsphase Informationen offen teilen.

„Ich bitte unsere Kunden, offen und ehrlich zu uns zu sein – uns wie ihren Buchhalter oder Anwalt zu behandeln, damit wir das Budget, den Zeitplan und die Ziele für ihr Bauprojekt verstehen können“, erklärt Truehl. „Über 90 Prozent unserer Projekte sind Projekte auf Grundlage des Designs, bei denen wir das Budget während des gesamten Designprozesses abschätzen. Zu oft wählen potenzielle Kunden die Standardmethode für das Designangebot und/oder sind nicht bereit, tatsächlich offen zu sein und diese Informationen weiterzugeben.“

Auftragnehmer, die auf die Bauplanung spezialisiert sind, werden eine Leistungsbilanz von pünktlich abgeschlossenen und nach Budget fertiggestellten Projekten erstellen.

Um die Vorteile der Bauplanung zu maximieren, sollten Sie einige bewährte Vorgehensweisen befolgen:

  • Stellen Sie sicher, dass Sie als Team planen. Mit mehr involvierten Personen reduzieren Sie die Chancen, etwas Wichtiges zu übersehen.
  • Um den Prozess zu vereinfachen, sollten Sie zunächst die großen Aufgaben des Projekts identifizieren. Unterteilen Sie diese Aufgaben dann gegebenenfalls in Teilaufgaben.
  • Weisen Sie diese Aufgaben Einzelpersonen und Auftragnehmern zu. Erstellen Sie anschließend einen Zeitplan, aus dem hervorgeht, wer welche Aufgaben erledigen soll und wann. 
  • Stellen Sie sicher, dass der Zeitplan ein Abschlussdatum enthält und dass Sie ihn befolgen.
  • Sie können das Abschlussdatum einhalten und den Zeitplan befolgen, indem Sie den Fortschritt regelmäßig überwachen. Stellen Sie sicher, dass Sie Fortschritte regelmäßig nachverfolgen und aktualisieren, damit ein Informationsaustausch zwischen den Beteiligten stattfindet. 
  • Sie können auch Vorlagen verwenden, um den Planungsprozess zu erleichtern: Listen Sie einfach die notwendigen Informationen in den verfügbaren Feldern auf und passen Sie die Vorlage an Ihre Projektanforderungen an. Im Folgenden finden Sie zwei kostenlose Vorlagen zum Herunterladen, mit denen Sie eine Bauzeitachse und einen täglichen oder wöchentlichen Inspektionsbericht erstellen können. Sie finden im Artikel auch andere nützliche Vorlagen. 
Zeitleiste des Bauprojekts

‌Vorlage für einen Bauprojekt-Zeitplan herunterladen

Excel 

Tägliches und wöchentliches Arbeitsprotokoll

Vorlage für tägliches und wöchentliches Arbeitsprotokoll herunterladen – Excel

Grundkonzepte in der Bauplanung

Obwohl die Bauplanung wichtig ist, sind die Schritte und Prinzipien nicht kompliziert. Die Herausforderung besteht darin, die Schritte gründlich und sorgfältig durchzuarbeiten. Erfahrung und Schulungen verbessern Ihre Fähigkeiten, außerdem können Sie gute Kurse und Texte finden.  

Bauplaner treffen wichtige Entscheidungen über die Technologien und Baumethoden, die sie bei einem Projekt verwenden. Beispielsweise dazu, welche Art von Betonmischer die Arbeiter vor Ort verwenden sollen – einen Betonmischer, den zwei Männer schieben können, einen, den Sie mit einem Lkw transportieren müssen, oder einen richtigen Fahrmischer? Die Entscheidung hängt von der Projektgröße und den relativen Kosten ab, aber auch technische Beschränkungen und Effizienzbeschränkungen spielen eine Rolle. Möglicherweise hat das Gebäude viele Stockwerke, aber aufgrund der Platzbeschränkungen müssten Sie einen Fahrmischer weit entfernt vom Aufzug abstellen, über den der Beton in das oberste Stockwerk transportiert wird. Lohnt es sich trotzdem, einen Fahrmischer zu besorgen?

Bei jedem Bauprojekt durchläuft die der Prozess des Bauplanungsmanagements drei Phasen: die Ausschreibungsphase, die Auftragsvergabe und die Bauphase

Während der Ausschreibungsphase erstellt der Generalunternehmer ein Ausschreibungsprogramm. Bei der Auftragsvergabe erstellen Projektmanager ein zweites Programm, das Vertragsprogramm. Dies ist deutlich detaillierter als das Ausschreibungsprogramm. Es wird mithilfe des Architekten und des Projektinhabers entwickelt und stellt die Grundlage für die Projektüberwachung dar. 

Während des Baus führen Sie das Vertragsprogramm als Bauprogramm ein. Das Bauprogramm legt die Arbeit vor Ort fest. Sie können es neu verhandeln, wenn sich die Projektarbeit ändert.

Bauaktivitäten in die richtige Reihenfolge bringen

Die fundamentalsten Schritte für jedes Projekt – vom kleinsten bis zum größten – umfassen die Festlegung und Definition aller zu erledigenden Aufgaben sowie die Identifizierung der Beziehungen zwischen den Aufgaben.

Es können einige Dutzend Aufgaben für ein kleines Wohnprojekt oder mehrere Tausende für ein gewerbliches Megaprojekt anfallen. Jede Aufgabe ist eine diskrete Arbeitseinheit und fast jede steht mit den vorher erledigten Aufgaben oder den nachfolgenden in Beziehung. Zum Beispiel können Sie die Wände erst streichen, nachdem Sie die elektrische Verkabelung installiert haben und Sie können den zweiten Farbanstrich erst auftragen, nachdem der erste getrocknet ist. Große Projekten umfassen so viele Aufgaben, dass keiner der Beteiligten mehr einen Überblick hätte, wenn die Reihenfolge der Aufgaben nicht vorher festgelegt worden wäre. 

Um die Planung zu erleichtern, verwenden Bauherren und -planer eine standardisierte Nomenklatur, um Projektarbeiten zu benennen, zu organisieren und zu klassifizieren. Ein Beispiel ist „MasterFormat“, ein System, das vom amerikanischen Construction Specifications Institute (CSI) und von Construction Specifications Canada entwickelt wurde. Mit diesem Codierungssystem identifizieren Sie jedes Arbeitsprodukt durch einige Zahlen, die die Hauptkategorie und Unterkategorie sowie die Art der Arbeit beschreiben. Zum Beispiel befinden sich Oberflächen in der Abteilung 09 und die Untergruppe 30 steht für Fliesen. Glasmosaikfliesen werden mit der MasterFormat-Nummer 09 30 23 bezeichnet, die Sie im Bauplan verwenden würden. 

Nachdem Sie alle Aufgaben in logischer Reihenfolge festgelegt haben, müssen Sie diese in einen vollständigen Projektzeitplan eintragen, der die gesamte Arbeit unter Berücksichtigung der voneinander abhängigen Aufgaben umfasst. Um das zu tun, muss der Bauplaner wissen, wie lange jede Aufgabe dauert, damit er die nächste Aufgabe pünktlich angehen kann. Mit einem umfassenden, detaillierten Zeitplan oder Teil-Zeitplan können Planer leicht prognostizieren, welche Ressourcen und Ausrüstungen in jeder Phase des Projekts benötigt werden (vorausgesetzt, das Projekt verläuft nach Plan).

Genehmigungen: Ein entscheidender Schritt in der Bauplanung

Projektinhaber und Bauherren müssen von der Lokalverwaltung Genehmigungen einholen, um mit dem Bau oder einer größeren Renovierung zu beginnen. Sie müssen überprüfen, ob das Gebäude die Bauvorschriften erfüllt (die Regeln, durch die Baustandards in einer bestimmten Gerichtsbarkeit festgelegt werden) und ob die Lokalverwaltung eine bestimmte Gebäudeart in dem entsprechenden Gebiet genehmigt. 

Die lokalen Behörden erteilen Genehmigungen, sobald die Bauherren in verschiedenen Bereichen eine zufriedenstellende Planung und Leistung erbracht haben, einschließlich der Gebäudeplanung, der Baustoffe, des Brandschutzes, der elektrischen Verkabelung und der Installation von Maschinen in Gebäuden wie Aufzügen. Bauvorschriften geben auch vor, wie sich Gebäude auf die Nachbarschaft auswirken dürfen. Wie kann sich ein Projekt zum Beispiel während des Baus und der Belegung auf den Verkehr und die Abfallentsorgung auswirken? Lokalverwaltungen können auch Standards festlegen, zum Beispiel dass Bauherren bestimmte Qualifikationen oder Zertifizierungen vorweisen und über zusätzliche Leistungsvoraussetzungen für besondere Einrichtungen wie Krankenhäuser oder Stadien verfügen müssen. 

Die Beantragung von Genehmigungen kann zeitaufwendig und der Prozess sehr strikt sein, daher sollten Sie für diese Phase viel Zeit einplanen. Auch für kleine Ergänzungen und Änderungen an Häusern kann eine Genehmigung erforderlich sein. Für Renovierungen von Gewerbegebäuden und Neubauten jeglicher Art sind fast immer Genehmigungen erforderlich. 

In der Regel weiß ein zuverlässiger Bauunternehmer, ob Sie für ein kleines Projekt eine Genehmigung benötigen, aber Sie können sich auch bei der Bauabteilung der Stadt oder des Landkreises erkundigen. Beamte können die Baupläne überprüfen und die Baustelle während der Planung, des Baus und nach der Fertigstellung besichtigen. Wenn Sie keine Genehmigung erhalten oder die Bauvorschriften nicht einhalten, kann dies Bußgelder, Anordnungen zur Korrektur und in einigen Fällen sogar den Abriss von Gebäuden als Folge haben. Wenn Sie der Eigentümer eines Projekts sind, sollten Sie die Kosten und den Zeitaufwand für die Genehmigung in Ihrem Budget und Ihrem Zeitplan berücksichtigen. Manchmal ist mehr Zeit dafür erforderlich, eine Genehmigung zu erhalten, als die Dauer für die Erstellung des Projekts.

Die Elemente der Bauplanung: Projektstrukturplan

In diesem Abschnitt besprechen wir, was ein Bauplan speziell umfassen sollte. Alle Baupläne haben einige gemeinsame Elemente – am wichtigsten ist hierbei der Projektumfang oder das Projektergebnis sowie die Projektdauer und -kosten. Die Ziele des Projektsponsors sind ebenfalls von Bedeutung.

Dr. Khaled Hesham Hyari vom Department of Civil Engineering der Hashemite University in Jordanien hat eine nützliche Präsentation erstellt, die sich mit den grundlegenden Schritten und Konzepten bei der Planung und dem Zeitplan befasst. Sie finden darin eine detailliertere Erklärung der hier vorgestellten Konzepte.

Im Bauplan werden alle Projektarbeiten in Aufgaben, auch Aktivitäten genannt, unterteilt. Er umfasst außerdem einen Arbeitsplan, der aufzeigt, wie Sie diese Aufgaben ordnen. Projektmanager verfolgen den Baufortschritt auf Grundlage dieses Zeitplans. 

Meilensteine, die ausschlaggebenden Fortschrittspunkte in der Projektentwicklung, sind besonders wichtig. Sie zeigen auf, dass Sie einen bestimmten Prozentsatz der Gesamtarbeit abgeschlossen haben. Dabei ist die pünktliche Erreichung von Meilensteinen ein wichtiger Indikator dafür, ob Sie den gesamten Zeitplan einhalten können. Die Einhaltung oder Nichteinhaltung dieser Fristen kann sich auch auf die Vergütung des Auftragnehmers auswirken. 

Wir haben bereits besprochen, wie wichtig es ist, alle Aufgaben zu definieren und aufzulisten, die für den Abschluss eines Projekts erforderlich sind. Sie nehmen diese Aufgaben im Projektstrukturplan (PSP) auf. Das ist eine hierarchische Darstellung aller Aufgaben eines Projekts. Im PSP werden einzelne Leistungen dargestellt. Das kleinste Element in einem Projektstrukturplan ist das Arbeitspaket. Dabei handelt es sich um eine Reihe verwandter Aufgaben. Sie erstellen eine Aufgabenliste, die jede Aufgabe im Projekt auf Grundlage des Projektstrukturplans enthält.

Work Breakdown Structure

Da der PSP alle Aufgaben beim Bau des Gebäudes umfasst, legt er den vollen Umfang des Projekts fest. Indem Sie für jedes Arbeitspaket die erwarteten Kosten ermitteln, verwenden Sie den PSP auch als Teil der Projektkostenschätzung, um ein vorläufiges Budget zu erstellen. 

Vorlage für einen Baukostenvoranschlag

Vorlage für Baukostenvoranschläge herunterladen

Excel | Word

 

Zwei wesentliche Konzepte des Projektstrukturplans sind Mengenabnahmen, detaillierte Messungen der erforderlichen Ressourcen für die Fertigstellung eines Bauprojekts und Qualitätssteuerung, die Änderung von Projektspezifikationen, um entweder den Wert des Projekts zu steigern und gleichzeitig die Kosten beizubehalten oder die Kosten des Projekts zu senken und gleichzeitig denselben Wert zu liefern. Die Mengenabnahme beeinflusst die Kostenschätzung. Dabei handelt es sich um die Berechnung von Ressourcen wie Materialien, Arbeitskräften und Ausrüstung, die für die Fertigstellung eines bestimmten Arbeitspakets erforderlich sind. Anschließend werden sie so oft multipliziert, wie dieses Arbeitspaket im Projekt vorkommt.

Mithilfe des Projektstrukturplans werden anhand der folgenden Informationen Aktivitäten für den Bauplan festgelegt: Die für die Ausführung verantwortliche Partei, ihr Standort, das sie betreffende strukturelle Element, das Handwerk, die Team- und Ausrüstungsanforderungen sowie die Materialien, die für diese Aktivitäten verwendet werden. Daher ist der PSP ein wichtiges Instrument, um die Kosten-, Termin- und Qualitätseinhaltung unter den Projektbeteiligten zu gewährleisten.  

So helfen Codierungssysteme Bauplanern

Wir haben bereits darauf angesprochen, wie Standard-Codierungssysteme die Klassifizierung und Organisation von Projektarbeiten vereinfachen. Wie die Dewey-Dezimalklassifikation für Bibliotheksbestände bieten diese Systeme einen standardisierten numerischen Code für praktisch alle bauspezifischen Elemente.

Die Verwendung von Codes für Projektarbeiten ist Planern eine Hilfe, denn Codierungssysteme erleichtern den Austausch von Projektinformationen. Durch die Standardisierung der Elementbenennung gewährleisten diese Systeme, dass sich alle auf dasselbe beziehen. Sie vereinfachen auch die Organisation und Digitalisierung von Projektdetails. Darüber hinaus erleichtert die Codierung den Abruf historischer kosten- und zeitbezogener Daten, was eine Einheitlichkeit zwischen den Projekten ermöglicht und wodurch leichter Vergleiche gezogen werden können.

MasterFormat, das am häufigsten verwendete System, wurde in den frühen 70er-Jahren erstmals als „Uniform Construction Index“ verwendet. Die ersten beiden Ziffern eines MasterFormat-Codes stehen für einen der 16 großen Arbeitsbereiche wie Beton, Mauerwerk, Metalle, Holz und Kunststoffe oder Türen und Fenster.

Ein Projektcodierungssystem ist ein Klassifizierungssystem für Aufgaben- oder Kostenelemente eines bestimmten Projekts. Es bietet ähnliche Vorteile wie Standard-Codierungssysteme, aber da die Codes für den Bauherren oder das Projekt individuell sein können, sind Projektcodes nicht so nützlich bei der Zusammenarbeit oder dem projektübergreifenden Vergleich wie Standardsysteme. 

Wichtige Schritte im Bauplanungsprozess

Befassen wir uns erneut mit dem Projektstrukturplan und der Aufgabenliste. Sobald Sie alle Aufgaben im Projekt aufgelistet haben, können Sie ein Netzwerkdiagramm erstellen, das die Grundlage des Projektzeitplans darstellt. Zu den wichtigsten Schritten gehört die Schätzung der Aufgabendauer, die Ermittlung der Auftragslogik, das Erstellen eines Netzwerkdiagramms und die Anwendung der Methode des kritischen Pfades (CPM) auf das Netzwerkdiagramm. Wir werden jeden dieser Schritte im Detail besprechen.

Eine Hauptkomponente bei der Festlegung des Projektzeitplans ist die Schätzung der Aufgabendauer. Sie können die Aufgabendauer auf verschiedene Wege schätzen – indem Sie sich auf persönliche Erfahrungen beziehen, indem Sie historische Daten für ähnliche Aufgaben in ähnlichen Projekten berücksichtigen, indem Sie ihren Gesamtarbeitsumfang durch den Betrag teilen, den Sie pro Zeiteinheit (d. h. die Produktivitätsrate oder der tägliche Output) leisten können, indem Sie die PERT-Analyse (Programmbewertung und Überprüfungstechnik) durchführen, um die für die Erledigung einer Aufgabe erforderliche Zeit zu schätzen oder indem Sie sich für eine beliebige Kombination der genannten Optionen entscheiden. 

PERT ist eine statistische Technik zur Schätzung der Aufgaben- und Projektdauer, die das U.S. Navy Special Projects Office in den 50er-Jahren entwickelt hat. Dabei werden optimistische, pessimistische und realistischste Schätzungen für die Dauer jeder Aufgabe verwendet, um die statistisch wahrscheinliche voraussichtliche Dauer für jede Aufgabe und somit für das Gesamtprojekt zu ermitteln. Die Formel ist wie folgt aber Sie finden hier auch einen praktischen Rechner dazu:

Voraussichtliche Dauer = [optimistisch + (4*realistisch) + pessimistisch] ÷ 6

Sie sollten die Dauer von unterschiedlichen Aufgaben nacheinander ermitteln, da eine zusammengefasste Schätzung die Genauigkeit einzelner Schätzungen verringert, Ihre Fähigkeit zur Erstellung von Netzwerkdiagrammen einschränkt und die Exaktheit der Terminplanungsdetails reduziert. 

Bei der Berechnung der Dauer auf Grundlage der Produktivitätsraten sollten Sie bei der Standardproduktivitätsrate von einem normalen Ressourcen- und Arbeitsumfang ausgehen. Stellen Sie sicher, dass das Projektteam tatsächlich über die für diese Produktivitätsgeschwindigkeit erforderlichen Ressourcen verfügt und beachten Sie, dass Ausrüstung und Arbeitskräfte für mehrere Aufgaben eingeteilt werden müssen, die Ihr Team gleichzeitig erledigt. 

Ebenso sollten Sie nicht davon ausgehen, dass Projektteams Überstunden leisten werden. Die von Ihnen verwendeten Zeiteinheiten (Stunden, Tage und Wochen – bei größeren Projekten sind auch längere Zeiträume geeignet) sollten über alle Aktivitäten hinweg einheitlich sein. Sie sollten die Aufgabendauer auf Grundlage realistischen Feldbedingungen ermitteln, anstatt auf Basis Ihrer Hoffnungen für ein bestimmtes Enddatum.

Beachten Sie, dass einige Variablen Ihre Schätzung beeinflussen können. Schlechtes Wetter ist die offensichtlichste Variable und kann dazu führen, dass für eine Aktivität mehr Tage eingeplant werden müssen. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass Planer die physischen oder räumlichen Einschränkungen der Produktivität nicht berücksichtigen. Wenn beispielsweise mehrere Arbeitsgruppen am selben Platz arbeiten, kann eine Überlastung zu niedrigeren tatsächlichen Produktivitätsraten führen, als Sie ursprünglich berechnet hatten. Dieses spezielle Problem könnte zum Beispiel entstehen, wenn es nicht möglich ist, dass alle Teams von Subunternehmern ihre Ausrüstung gleichzeitig unterbringen oder wenn Liefer- und Müllwagen aufgrund des starken Baustellenverkehrs in Warteschlangen feststecken.

Laut Bauplanern sind Designänderungen oder Nacharbeitsanforderungen die größte Ursache für Verzögerungen und knappe Budgets. Durch Überstunden können die Auswirkungen der Probleme auf die Aufgabendauer gemindert werden, aber das Hinzufügen von Arbeitsstunden hat auch einen Einfluss auf das Budget.

Ein weiterer Faktor, den Sie bei der Betrachtung der Aufgabendauer berücksichtigen sollten, ist die Lernkurve. Die Mitarbeiterproduktivität ist nicht optimal, während sie sich an die Arbeit gewöhnen und ihre Fähigkeiten steigern. Wenn die Arbeiter an Erfahrung gewinnen, steigt ihre wahre Produktivitätsrate immer weiter auf bis das erwartete Niveau.

Auftragslogik im Bauwesen festlegen und darstellen

Nachdem Sie die Aufgabendauer geschätzt haben, müssen Sie die Aufgaben in der Reihenfolge der Ausführung ordnen. Die Beziehungen und Abhängigkeiten zwischen Aufgaben werden als Auftragslogik bezeichnet. Die Auftragslogik legt fest, wann Sie eine Aufgabe im Vergleich zu anderen erledigen müssen. Sie müssen die Auftragslogik für jede Aufgabe verstehen, um ein Netzwerkdiagramm zu erstellen und die Methode des kritischen Pfades anwenden zu können.

Bei der Festlegung der Auftragslogik für eine bestimmte Aktivität stellt der Planer drei Fragen:

  1. Welche Aktivitäten gehen dieser Aktivität voraus?
  2. Welche Aktivitäten finden nach dieser statt?
  3. Welche Aktivitäten werden zur selben Zeit wie diese ausgeführt?

Gäbe es keine physischen und ressourcenbedingten Einschränkungen, wäre der Planer in der Lage, die Auftragslogik für jede Aufgabe einfach durch die Beantwortung dieser drei Fragen festzulegen. Allerdings ist es oft nicht so einfach. Es gibt für die Auftragslogik einige praktische Einschränkungen.

Am häufigsten sind Sie mit physischen Einschränkungen konfrontiert – beispielsweise, dass die Wände zuerst errichtet werden müssen, bevor sie gestrichen werden können. Eine andere Art sind Ressourcenbeschränkungen. Sie beziehen sich auf ein Szenario, in dem Sie nicht über ausreichend Platz, Arbeitskräfte, Material oder Ausrüstung verfügen, um alle Aufgaben zu erledigen, die gleichzeitig angegangen werden könnten. Obwohl eine Person theoretisch zwei Aufgaben gleichzeitig erledigen könnte, sind diese beiden Aufgaben auf verschiedene physische Orte verteilt. Daher kann die Person die beiden Aufgaben nur nacheinander und nicht gleichzeitig erledigen.

Stan Singh

Die Koordination aller Subunternehmer und Beteiligen an einem Baustellenstandort kann laut Stan Singh, Produktmanager bei Raken, einem Softwareunternehmen für die Berichterstattung auf der Baustelle, eine Herausforderung sein.

„Koordination und Zustimmung sind zwei der häufigsten Herausforderungen im Bauwesen. Auf einer Baustelle gibt es einen Eigentümer, einen Architekten, einen Generalunternehmer und mehrere Subunternehmer, die am Bau eines Hotels, Gebäudes usw. beteiligt sind“, erklärt Singh.

Er fährt fort: „Je nachdem, wie groß das Projekt ist, kann es sein, dass zwischen fünf und über 50 Unternehmen auf einer Baustelle zusammenarbeiten. Alle diese Unternehmen sind voneinander abhängig, daher ist es wichtig, eine angemessene Koordination zu gewährleisten und die Zustimmung aller Beteiligten zu erhalten.“

Durch die Umgebung sind auch praktische Einschränkungen möglich. Schlechtes Wetter kann die Erledigung mancher Aufgaben verhindern (Baustellenvorbereitung), während es keinen Einfluss auf andere hat (computergestützte Designarbeiten). Wenn diese beiden Aufgaben gleichzeitig erledigt werden sollen, müssen Sie die Auftragslogik ändern. Politische oder wirtschaftliche Bedingungen wie eine umstrittene Projektagenda oder der Verlust staatlicher Mittel können ebenfalls zu Einschränkungen führen, die eine Änderungen der Auftragslogik erfordern.

Sicherheit ist die vierte Einschränkung. Zum Beispiel sind für eine Arbeit mehr Personen an einem Ort erforderlich, als die Brandschutzvorschriften zulassen oder Sicherheitsvorschriften legen den Personal- und Maschinenbetrieb fest. Möglicherweise müssen Sie für eine Person, die schwere Geräte bedient, Ruhepausen einplanen. In diesem speziellen Fall wären Sie nicht in der Lage, aufeinander folgende Aufgaben zu planen. Stattdessen müssten bei der Aufgabenplanung die Ruhezeiten der Person eingehalten werden, die Geräte bedient.

Sobald der Planer die Abfolge von Aufgaben festgelegt hat, kann er ein Netzwerkdiagramm erstellen. 

Construction Network Diagram

Ein Netzwerkdiagramm hängt von der Auftragslogik ab und ist eine visuelle Darstellung von Aufgaben, die Sie in einer Reihenfolge anordnen. Sie erstellen es nach einer Technik, die als Netzplantechnik bezeichnet wird. Bei der Netzplantechnik stellt jeder Knoten, den Sie im Netzdiagramm zeichnen, eine eigenständige Aktivität dar. Jeder Pfeil stellt die Logik, die Beziehungen und die Abhängigkeiten zwischen den Aktivitäten dar.

Die Netzplantechnik ist erforderlich für die Aufgabenplanung und die Methode des kritischen Pfades. An diesem Punkt haben Sie alle Aufgaben aufgelistet, die Beziehungen zwischen ihnen festgelegt und eine visuelle Darstellung dieser Aufgaben vorbereitet. Der nächste Schritt ist, den kritischen Pfad zu ermitteln.

Die Methode des kritischen Pfades hilft Bauplanern bei der Prognose

Wie PERT wurde die Methode des kritischen Pfades in den 50er-Jahren entwickelt. Es ist eine algorithmische Aufgabenplanungstechnik, mit der die Abfolge von voneinander abhängigen Arbeitspaketen ermittelt wird, bei der jede Verzögerung zu einer Gesamtverzögerung des Projekts führt. Diese Abfolge ist der kritische Pfad der Aktivitäten im Projektnetzwerkdiagramm und die längste Aufgabenreihe, die Sie pünktlich erledigen müssen, um das Projekt rechtzeitig abzuschließen. Planer können den kritischen Pfad verwenden, um zu berechnen, wie früh oder spät Aktivitäten begonnen und abgeschlossen werden können, damit das Projekt pünktlich geliefert wird.

Aufgaben, die Teil des kritischen Pfades sind, werden als kritische Aufgaben bezeichnet. Bei ihnen gibt es keinen Puffer. Das bedeutet, dass Sie nicht verzögert werden können, ohne das Enddatum des Projekts zu verzögern. Beim kritischen Pfad gibt es ebenfalls keine Gesamtpuffer, da die längste Abfolge geplanter Aufgaben effektiv die Gesamtdauer des Projekts bestimmt. Diese Abfolge ist von Anfang bis Ende festgelegt – das Projekt kann nur zum geplanten Zeitpunkt enden, nicht früher oder später. Daher bedeutet eine Verzögerung der kritischen Aufgaben, dass die Fertigstellung des Baus um eine Zeitdauer verschoben wird, die dieser Verzögerung entspricht.

Allerdings führt ein Team kritische Aufgaben nicht wirklich nach Reihenfolge aus, ohne dass jegliche oder geringe Ausfallzeiten dazwischen vorkommen. Schließlich gibt es Einschränkungen für die Auftragslogik, die sich auf die Starttermine der Aufgaben auswirken können. Zum Beispiel gibt es möglicherweise eine kritische Aufgabe, die Sie nur tagsüber erledigen können. Selbst wenn Sie die vorherige Aufgabe am Abend erledigen, gibt es trotzdem eine Lücke von mehreren Stunden, bis Sie mit der nachfolgenden Aufgabe (die tagsüber erledigt werden muss) beginnen können. Andere nicht kritische Aktivitäten können natürlich fortgesetzt werden, dennoch gibt es keine Möglichkeit, diese Lücke zwischen den beiden kritischen Aufgaben zu vermeiden. Die Dauer dieser Lücke, also die Einschränkung, die dem Projekt hinzufügt wird, wird als Hemmung bezeichnet.

Während es bei kritischen Aufgaben keinen Puffer gibt, verfügen nicht kritische Aufgaben über einen gewissen Puffer. Sie können sie um eine bestimmte Zeit verzögern, ohne das Enddatum des Projekts zu beeinträchtigen. Bei der Methode des kritischen Pfades werden zwei Linien eines Netzdiagramms verwendet – eine Vorwärts- und eine Rückwärtslinie –, um die frühen und späten Start- und Enddaten für nicht kritische Aktivitäten zu identifizieren.

Bauplanungs-Fachjargon: Slack, Crash und Puffer

Bei der Vorwärtslinie wird davon ausgegangen, dass alle Aufgaben im Netzwerkdiagramm frühestmöglich beginnen und enden und es werden die frühen Start- und Enddaten festgelegt. Bei der Rückwärtslinie wird davon ausgegangen, dass alle Aufgaben im Netzwerkdiagramm möglichst spät beginnen und enden und es werden die späten Start- und Enddaten festgelegt. Anschließend berechnen Sie den Puffer einer Aufgabe, indem Sie das frühe Startdatum vom späten Startdatum subtrahieren oder das frühe Enddatum vom späten Enddatum subtrahieren. Ein Puffer wird auch als Slack bezeichnet.

Die Methode des kritischen Pfades hilft Bauplanern, genau zu verstehen, wo und wie sich Verzögerungen bei Aufgaben auf ein Gebäude auswirken können. Planer nutzen diese Methode auch, um den vollständigen Projektzeitplan vorzubereiten. Ohne die Methode des kritischen Pfades wären Planer nicht in der Lage, die Auswirkungen von Verzögerungen zu antizipieren, zu mindern oder zu beseitigen.

Zwei Zeitplankomprimierungstechniken können die Dauer des kritischen Pfades verkürzen: „Crashing“ bezieht sich darauf, mehr Ressourcen für kritische Aufgaben aufzuwenden, um diese Aufgaben schneller zu erledigen und die Dauer des kritischen Pfades zu verkürzen. Beim „Fast Tracking“ werden einige kritische Aufgaben gleichzeitig und nicht nach Reihenfolge erledigt, sodass sich das Enddatum einer vorangehenden Aktivität mit dem Startdatum einer nachfolgenden Aktivität überschneidet.

Sie können die Leistung der Methode des kritischen Pfades mit einem sogenannten Gantt-Diagramm visualisieren. Dabei handelt es sich um ein Balkendiagramm, das Balken zur Darstellung von Projektaufgaben und eine x-Achse zur Darstellung der Projektzeitleiste umfasst.

Grundlegende Gantt-Diagrammvorlage

Vorlage für grundlegendes Gantt-Diagramm herunterladen

Excel

Im Baugewerbe stellt das Gantt-Diagramm die Auftragslogik auf Grundlage der aufgelisteten Anfangs- und Enddaten von Aufgaben dar. Sie können die erwarteten Fortschritte zu jedem Zeitpunkt in einer Projektzeitachse ermitteln, indem Sie sich ansehen, was bis zu einem bestimmten Datum erledigt sein soll. Aufgrund dieser Möglichkeit sind Gantt-Diagramme sehr nützlich für die Festlegung der Zeitplan-Baseline des Projekts, die den voraussichtlichen Fortschritt für einen bestimmten Zeitpunkt in der Projektzeitachse darstellt.

Mithilfe von Software können bauplanungstechnische Vorgänge wie die Entwicklung von CPM-Netzwerkdiagrammen, die Durchführung von PERT-Berechnungen und die Erstellung von Gantt-Diagrammen schneller, einfacher und genauer ausgeführt werden. Außerdem können Informationen durch Software schnell und zuverlässig ausgetauscht und aktualisiert werden.

Ein Bauplanungsprozess in zehn Schritten

Neben der Verwendung von Aktivitätslisten, Auftragslogik und Techniken wie PERT und CPM zur Erstellung eines Projektzeitplans erfahren Sie im Projektplanungsprozess auch, wie Sie Ressourcen und Finanzen verwalten, mit Risiken umgehen und den Kommunikationsfluss aufrechterhalten. Im Folgenden finden Sie einen Planungsprozess, der zehn Schritte umfasst:

  • Projektplanung: Die Bauprojektplanung umfasst die oben beschriebenen Schritte – Aktivitätslisten erstellen, Abhängigkeiten ermitteln, Aufgabennetzwerke erstellen, Netzwerkanalysen durchführen und Projektzeitpläne ausarbeiten. In diesem Schritt legen Sie auch Projektmeilensteine fest. Ein kritischer Aspekt der Projektplanung ist die Standortplanung. Bei diesem Prozess wird die Baustelle analysiert, um zu sehen, wie sich die natürlichen Bedingungen auf das Projekt auswirken können. Zum Beispiel können Platzbeschränkungen, Bodenstabilität, Klima, Licht, Zugänglichkeit, Geographie, Wildtiere und die Nähe zu Flüssen oder Seen ein Bauprojekt beeinflussen. Die Standortplanung stellt sicher, dass ein Projektplan vor Ort funktioniert.
    Construction Site Plan
  • Ressourcenplanung: In diesem Prozess werden die Materialien, Arbeitskräfte und die Ausrüstung, die Sie im Projekt verwenden werden, sowie die Mengen detailliert festgelegt. Der Ressourcenplan ist ein wichtiges Dokument für die Ermittlung von Kosten und Budgets. Arbeitsprognosen sind ein komplizierter Aspekt der Ressourcenplanung. Ein Arbeitskräftedefizit auszugleichen ist schwieriger als die Bewältigung eines Ausrüstungs- oder Ressourcenmangels. Erhebliche Schwankungen bei der Belegschaft sind eine Konsequenz schlechten Managements. Idealerweise verfügen Sie zur richtigen Zeit über eine angemessene Anzahl an Mitarbeitern mit den richtigen Fähigkeiten, denn es kann negative Auswirkungen haben, wenn Sie über zu viele oder zu wenige Arbeitskräfte verfügen. Dieses Konzept gilt sowohl für Fach- als auch für Hilfskräfte. Ermitteln Sie den Projektpersonalbedarf unter Berücksichtigung des kritischen Pfades, damit Sie in arbeitsintensiven Phasen über ausreichend Mitarbeiter verfügen, um Meilensteindaten zu erreichen.
  • Finanzplanung: Der Finanzplan eines Projekts hängt eng mit seinem Ressourcenplan zusammen. Ein Finanzplan umfasst die Kosten, die aus dem Ressourcenplan hervorgehen und berücksichtigt die Verwaltungs- und Betriebskosten. Darin werden auch Reserven für unvorhersehbare Ereignisse eingeplant, die Projektkosten in die Höhe treiben können. Der Finanzplan kann die Ausgaben im Laufe des Projekts darstellen, sodass der Projektmanager und die Sponsoren wissen, wann sie Geld benötigen.
  • Qualitätsplanung: Ein Qualitätsplan umfasst die vereinbarten Standards für Projektleistungen und ist ein zentraler Bestandteil der Rechenschaftspflicht des Auftragnehmers. Der Qualitätsplan beschreibt auch die Prozesse, mit denen Sie Qualität gewährleisten und die zu befolgenden Schritte, wenn die Qualität der Leistungen nicht den Standards entspricht. Darin wird festgelegt, wer im Projektteam für die Qualität verantwortlich ist und wie Sie Qualität messen und kommunizieren. Die U.S. Army Corps of Engineers, eine der weltweit größten Baumanagementagenturen, bietet Kurse für Bauunternehmer zum Qualitätsmanagement im Bauwesen an.
  • Risikoplanung: Ein Risikoplan beschreibt die Risiken, für die ein Projekt anfällig sein könnte, und legt Schritte zur Beseitigung, Minderung und Behebung von Risiken fest, die in der Risikoanalyse als bedeutend ermittelt wurden. Darin wird auch erläutert, wie das Team Risiken überwacht und gegebenenfalls auf sie reagiert. Bei Bauprojekte können einige Risiken auftreten – von schwankenden Rohstoffpreisen über Gesetzesänderungen, Feuer, einem Mangel an Fachkräften bis hin zu Naturkatastrophen. 
  • Annahmeplanung: Ein Annahmeplan enthält alle Projektleistungen und die Kriterien für die Annahme durch den Kunden. Der Annahmeplan ist aus zwei Gründen ein wichtiges Dokument: Er sorgt für Transparenz im Bewertungsprozess und verhindert, dass Kunden die Spezifikationen der Leistungen nach Belieben ändern. Der Annahmeplan hilft auch, dem Kunden zu versichern, dass die Standards des Gebäudes den Erwartungen entsprechen. 
  • Kommunikationsplanung: Projekte mit vielen Stakeholdern können eine Herausforderung sein, da ein angemessener Informationsfluss dafür entscheidend ist, Vertrauen aufzubauen und aufrecht zu erhalten, Transparenz zu gewährleisten und alle Beteiligten auf dem Laufenden zu halten. Ein Kommunikationsplan umfasst, wie Sie die Kommunikation handhaben: Er legt fest, wie Sie Informationen teilen (per E-Mail, in Papierform, bei Meetings usw.), definiert Ihre Zielgruppe, die Häufigkeit und wer für den Umgang mit diesen Informationen verantwortlich ist. Die mitgeteilten Informationen variieren je nach Zielgruppe. Sie würden Außendienstteams über betriebliche Aktualisierungen informieren. Mit Projektsponsoren besprechen Sie wahrscheinlich eher detaillierte Informationen über den Projektfortschritt.
    Brian Saab

Brian Saab, Chief Executive Officer des Bausoftwareunternehmens Unearth betont, dass der Informationsaustausch zwischen den Stakeholdern und Teammitgliedern von entscheidender Bedeutung ist. „Bei der Bauplanung ist es essenziell, alle auf demselben Stand zu halten. Zu oft sind Stakeholder nicht auf dem Laufenden, was die Kommunikation und Änderungen im Planungsprozess angeht“, erklärt er.

Stakeholder-Kommunikationsplan

Vorlage für den Stakeholder-Kommunikationsplan herunterladen – Microsoft Word

  • Beschaffungsplanung: Ein Beschaffungsplan erklärt, wo und wie Sie Materialien und Dienstleistungen beschaffen, die für das Projekt notwendig sind. Die Beschaffungsplanung umfasst die Erstellung von Ressourcenspezifikationen, die Auswahl von Beschaffungsmethoden (wie verdeckte Ausschreibungen), die Erstellung von Beschaffungszeitplänen, die Budgetierung von Ressourcen sowie die Vermeidung von Verschwendung. Die Beschaffungsplanung hilft Ihnen, gute Lieferanten- und Anbieterbeziehungen zu pflegen, Geld zu sparen und bei öffentlichen Projekten Transparenz zu gewährleisten. Bei der Beschaffungsplanung wird der Projektzeitplan genutzt, um sicherzustellen, dass angemessene Ressourcen zur richtigen Zeit verfügbar sind. 
  • Vertragsplanung: Sie unterzeichnen gegen Ende der Planungsphase Verträge mit den Projektlieferanten. Dieser Schritt umfasst die Vergabe von Ausschreibungen, Informationsanforderungen (RFIs) und Angebotsanforderungen (RFPs) bevor Sie Verträge mit ausgewählten Lieferanten unterzeichnen. Um die beste Preisgestaltung zu gewährleisten und die Transparenzanforderungen für bestimmte Projekte zu erfüllen, müssen Sie bei der Auswahl von Lieferanten fair und in der Lage sein, diesen Prozess umfassend zu dokumentieren.
  • Phasenüberprüfung: Sie führen die Phasenüberprüfung am Ende der Planungsphase durch, um den Bestand zu erfassen und zu entscheiden, ob das Projekt in die nächste Phase des Lebenszyklus übergehen kann – den Baubeginn.

Überwachung und Kontrolle in der Bauplanung

Ein Plan ist nur nützlich, wenn Sie ihn befolgen. Daher ist die Überwachung und Kontrolle der Ausführung eines Bauplans unerlässlich.

Der erste Schritt bei der Überwachung des Bauplans ist die Entscheidung, welche Faktoren oder Messzahlen nachverfolgt werden sollen. Die drei klassischen Messzahlen sind, ob der Fortschritt den Prognosen entspricht, ob das Produkt die Qualitätsstandards erfüllt und ob das Projekt so viel kostet wie erwartet.

Andere Benchmarks können ebenfalls wichtig sein. Interessieren Sie sich zum Beispiel dafür, wie genau der Plan der voraussichtlichen Aufgabendauer entspricht? Einige Manager verfolgen nach, ob der Plan die Einschränkungen, die Standort- und Umgebungsbedingungen mit sich bringen, angemessen identifiziert. Darüber hinaus möchten Sie möglicherweise wissen, wie gut der Plan Risiken berücksichtigt. 

Bei quantitativen Messzahlen wie dem Kosten- oder Zeitplanfortschritt können Sie einfach die Differenz zwischen den tatsächlichen und den prognostizierten Zahlen berechnen. Die Bewertung der Leistung des Plans in Bezug auf qualitative Aspekte ist ein differenzierteres Verfahren. Abgesehen von der Überwachung offensichtlicher Mängel benötigen Sie wahrscheinlich jemanden mit gebietsspezifischem Fachwissen und Projekterfahrung aus erster Hand, der Ihnen mitteilt, ob der Plan die erwartete Leistung erbringen konnte.

Es ist eine quantitative und qualitative Planüberwachung in Echtzeit möglich, aber sie ist sehr kompliziert. Die Echtzeit-Überwachung quantitativer Messzahlen erfordert einen zeitnahen und genauen Austausch von Feedback über die prognostizierte und tatsächliche Leistung. Die Echtzeit-Überwachung qualitativer Messzahlen ist ebenfalls äußerst schwierig. Dennoch kann diese Aktivität einen Mehrwert schaffen, indem Bereiche ermittelt werden, in denen das Projekt von der Planung abweicht, bevor der Schaden irreversibel ist (insbesondere in Bezug auf den Zeitplan). In beiden Fällen sollten Sie jedoch das Ziel verfolgen, die Fehler des Plans zu isolieren und herauszufinden, wie Sie darauf reagieren oder wie sie die Fehler beheben können, bevor Sie mit Ihrem nächsten Projekt beginnen.

Zeitplanung ist das Herzstück einer robusten Bauplanung

Bei Bauprojekten ist Zeitmanagement von entscheidender Bedeutung. Eine angemessene Zeitplanung spielt eine Rolle für die effektive Ressourcennutzung. Zeitmanagement ermöglicht es Ihnen auch, die Projektkosten und -dauer nachzuverfolgen und zu kontrollieren. Darüber hinaus ist eine genaue Zeitplanung von zentraler Bedeutung für die Analyse und das Vorbeugen von Verzögerungen oder Überschreitungen.

Zeitplanung erfordert, dass Manager Projekte im Voraus durchdenken. Das ermöglicht ihnen, einige Probleme zu identifizieren, bevor sie auftreten. Mithilfe von Zeitplanung kann auch gewährleistet werden, dass hergestellte Artikel mit langer Vorlaufzeit dann verfügbar sind, wenn sie benötigt werden. Durch die Ermittlung der Ressourcenanforderungen kann mithilfe der Zeitplanung der Cashflow prognostiziert werden. Außerdem kann mit einem Zeitplan am effektivsten der Arbeitsplan kommuniziert werden.

Dave Gasson

„Zunächst benötigen Sie einen Plan. Sie müssen sich hinsetzen und den gesamten Arbeitsumfang planen – nicht nur Teile davon“, sagt Dave Gasson, Vice President of Operations bei REDCOM Design & Construction mit Sitz in New York und New Jersey. „Stellen Sie sicher, dass Sie eine angemessene Liste von Elementen erstellen, für die eine lange Vorlaufzeit erforderlich ist und wie lang diese Vorlaufzeiten sind – beispielsweise Materialien oder Subunternehmer, die in einem Gebiet spezialisierte Generalunternehmer sind und eine hohe Nachfrage bedienen, deren Zeitplan Sie berücksichtigen müssen.“

Es gibt verschiedene Arten von Zeitplänen, die Planer für die Bauplanung verwenden. Eine Software für die Bauplanung kann die Erstellung dieser Zeitpläne erleichtern. 

Das Ergebnis der Methode des kritischen Pfades hilft ihnen, einen Projektzeitplan zu erstellen, den Sie auf mehreren Ebenen detailliert darstellen können. 

Sie erstellen den Baseline-Zeitplan direkt aus dem Ergebnis der Methode des kritischen Pfades. Beim Baseline-Zeitplan, manchmal als ursprünglicher Zeitplan bezeichnet, handelt es sich um den ursprünglichen Zeitplan und die Version, die Bauherren standardmäßig befolgen.

Der zukunftsorientierte Zeitplan ist ein Auszug des Hauptprojektzeitplans, der nur einen kurzen Zeitraum (in der Regel ein paar Wochen) der anstehenden Bauaktivitäten umfasst. Ein zukunftsorientierter Zeitplan ermöglicht es dem Baumanager, im Voraus zu planen und sicherzustellen, dass das Projekt dem Baseline-Zeitplan entspricht.

Vorlage für einen 3-wöchigen Zeitplan für die Bauprojektplanung


Vorlage für einen zukunftsorientierten Zeitplan herunterladen

Excel   |   Word

Kurze Zeitpläne wie Wochenpläne oder Meilensteinpläne sind Beispiele für zukunftsorientierte Zeitpläne. Ein Wochenplan umfasst die zukünftige Woche, während ein Meilensteinplan die Zeit bis zu einem Projektmeilenstein abdeckt. Die Zeitpläne unterstützen Baumanager dabei, einen Handlungsplan für die unmittelbare Zukunft einsehen zu können. 

Eine Zeitplanaktualisierung hat eine von zwei Funktionen: Entweder fügt sie einem Baseline-Zeitplan die tatsächlichen Start- und Enddaten hinzu oder ändert seine Auftragslogik, um den tatsächlichen Fortschritt der Aktivitäten darzustellen. (Der Vorgang der Änderung der Auftragslogik wird auch als logische Veränderung bezeichnet). Eine Zeitplanaktualisierung erfasst ganz einfach, wie sich ein Projekt entwickelt.

Der tatsächliche Zeitplan ist eine Version des Zeitplans, den Sie aktualisieren, um den tatsächlichen Fortschritt während der Bauphase anzuzeigen.

Ein hypothetischer oder Was-wäre-wenn-Zeitplan ist ein wichtiges Tool in der Was-wäre-wenn-Analyse, das die Auswirkungen bestimmter Ereignisse auf den Projektzeitplan untersucht. Wenn Sie wissen, dass sich Aufgaben aus einem Grund verzögern werden, sollten Sie anhand des Baseline-Zeitplans einen Was-wäre-wenn-Zeitplan erstellen, um den Einfluss von verzögerten Aufgaben auf den Projektfortschritt und das geplante Abschlussdatum zu ermitteln.

Aus praktischen Gründen können Sie den Projektzeitplan auf verschiedenen Detailebenen visualisieren, je nachdem, wie groß das Projekt ist und wer diese Version des Zeitplans verwenden wird. Nachfolgend finden Sie ein Beispiel für eine Zeitplanhierarchie (hier werden die Zeitpläne in der Reihenfolge der zunehmenden Detailgenauigkeit aufgelistet):

  1. Hauptprojektzeitplan: Prägnant, listet wichtige Meilensteine und Leistungen auf
  2. Master-Teilprojektzeitplan: Unterteilt ein großes Projekt in Teilprojekte
  3. Detaillierter Teilprojektzeitplan: Legt Aufgaben und Auftragslogik für Teilprojekte fest
  4. Detaillierter Arbeitszeitplan: Sehr detailliert, wird vor Ort verwendet

Ein anderes System zur Klassifizierung des Projektzeitplans umfasst fünf Zeitplanebenen. Ein Zeitplan auf Ebene 1 oder auf Managementebene umfasst in der Regel etwa eine Seite und stellt wichtige Projektmeilensteine in einem Gantt-Diagramm dar. Ein Zeitplan der Ebene 2 oder eine Projektzusammenfassung zeigt detaillierte, integrierte Aufgaben an, die Sie für die Managementberichterstattung verwenden. Ein Zeitplan der Stufe 3 oder ein Zeitplan auf Kontrollebene ist ebenfalls integriert, zeigt aber alle wichtigen Meilensteine und Aufgaben an. Sie können diese Ebene für die Projektsteuerung verwenden. Ein Zeitplan der Ebene 4 oder ein detaillierter Netzwerkzeitplan zeigt alle Projektaufgaben im Detail an. Schließlich enthält ein Zeitplan der Ebene 5 oder ein detaillierter Berichtszeitplan alle Aufgaben und Arbeitsschritte – verwenden Sie diese Ebene für die Dokumentation und Aufzählung von Leistungen sowie zu beschaffenden Elemente.

Wenn Sie mehr über Bau- und Zeitplanung erfahren möchten, ist Wiley’s Handbook for Construction Planning and Scheduling (Handbuch für die Bau- und Zeitplanung) von Andrew Baldwin und David Bordoli ein guter Leitfaden für Berufseinsteiger. Jimmie Hinzes Lehrbuch Construction Planning and Scheduling (Bauplanung und Terminplanung) befasst sich ebenfalls detailliert mit den Themen in dieser Branche.

So verändert Lean die Bauplanung

Lean-Methoden verändern die Bauplanung. Bei Lean wird der Fokus auf eine geringere Verschwendung bei den Produktionsprozessen gelegt – Bemühungen, die keinen Mehrwert für das Endprodukt schaffen. In der Bauplanung ist eine der bekanntesten Anwendungen für die Lean-Prinzipien das Last Planner System® (LPS), eine Marke des Lean Construction Institute. 

Das Last Planner System wurde nach seiner Praxis benannt, in der Vorarbeiter oder Chefdesigner – die letzten Planer vor Ort – immer mehr in die Bauplanung einbezogen werden, wenn die Bautermine bevorstehen. Befürworter sind der Ansicht, dass dieses System eine enorme Verbesserung gegenüber der Methode des kritischen Pfades darstellt und einige Bauplaner kombinieren diese beiden Ansätze. 

Das LPS basiert auf dem Prinzip, dass Pläne grundlegend unvollkommen sind. Es besagt, je früher Sie sie erstellt werden, desto ungenauer sind sie. Anstatt die Planung eines gesamten Projekts im Detail auszuführen, wird mit dem LPS ein Hauptprojektplan erstellt und dessen Details hinzugefügt, wenn das Datum für ihren Abschluss näher rückt. Das funktioniert mit dem LPS, indem das Team sich trifft, um zu besprechen, wann und wie es arbeiten wird und den größten Fokus auf die Arbeit legt, die in naher Zukunft erfolgen muss. Um das LPS zu implementieren, können Planer einige Lean-Produktionstechniken anwenden, wie das Kanban-System mit visuellen Hinweisen (z B. Haftnotizen oder Karten), um Übergaben anzuzeigen, oder das Kaizen-Prinzip der ständigen Verbesserung.

Das LPS legt fünf Hauptphasen der Planung fest, von denen jede einen etwas höheren Detailgrad hat. In der ersten Phase, der Hauptplanung, werden wichtige Projektmeilensteine sowie die Daten, an denen Sie diese erreichen sollten, identifiziert. Bereits in der Hauptplanungsphase können Sie letzte Planer miteinbeziehen. Nach der Hauptplanung folgt die Phasenplanung, die Sie im Voraus jeder wichtigen Projektphase durchführen. Eine Phase definiert in der Regel die Aufgaben, die Sie zwischen zwei Meilensteinen erledigen müsse. Außerdem besprechen die verschiedenen Bauplaner (einschließlich der letzten Planer), wie sie die Aufgaben in der Phase erledigen werden. Sie können sich die Phasenplanung als mehrere Aufgaben vorstellen, die erledigt werden müssen, um ein Projekt von Punkt A nach Punkt B zu bringen. Zusammen einigen sich der Kunde/Eigentümer und die Vertreter des Auftragnehmers auf diese Aufgaben.

Die Vorbereitungsplanung folgt nach der Phasenplanung und umfasst eine Prüfung der Prozesse, durch die Sie am Ende der Phase einen Meilenstein erreichen. Einschränkungen sind Hindernisse für diese Prozesse. Die Bauherren verpflichten sich, diese Einschränkungen bis zu einem vereinbarten Datum zu beseitigen – in der Regel, bevor die Phasenausführung beginnt. Das zweite Ziel der Vorbereitungsplanung ist, sicherzustellen, dass alle Aufgaben, die Sie in der Phase erledigen müssen, angemessen und realisierbar sind. Wenn das nicht der Fall ist, können Sie diese in Teilaufgaben unterteilen.

Die vierte Phase, die wöchentliche Arbeitsplanung, ist eine ziemlich einfache Phase. Sie umfasst die tägliche Zuweisung der Aufgaben, die Sie in einem bekannten, kurzen Zeitraum erledigen müssen und deren Einzelheiten.

Lernen ist die letzte Phase. Sie wird durchgeführt, nachdem eine Phase abgeschlossen wurde. Die Bauherren konzentrieren sich auf drei Messzahlen, um den Erfolg der Arbeit in einer Phase zu bewerten: der Prozentsatz der abgeschlossenen Planung (PPC) – das sind die Aufgaben, die Sie tatsächlich wie geplant erledigt haben –, die vorbereiteten Aufgaben – das ist die Anzahl der festgelegten Aufgaben, die Sie während der Vorbereitungsplanung tatsächlich für die Erledigung vorbereitet haben – sowie die erwarteten Aufgaben – das ist die Anzahl der Aufgaben der Phase, die Sie während der Vorbereitungsplanung korrekt identifiziert haben. 

Chris Dowler, Chief Solutions Officer von Dowler Construction Services in Madison, Connecticut, USA, ist der Meinung, dass Projektbeteiligte aus Retrospektiven Erkenntnisse ziehen können.

 

Chris Dowler

Bau mit LPS: sollte-kann-werde-habe-Lernsystem

Eine einfache Möglichkeit, diese fünf Planungsphasen zu berücksichtigen, ist das sogenannte sollte-kann-werde-habe-Lernsystem (should-can-will-did). Die Hauptplanung und die Phasenplanung fallen in die Kategorie „sollte“, da dort festgelegt wird, was Sie erreichen sollten. Die Vorbereitungsplanung fällt in die Kategorie „kann“, da hier der Fokus darauf liegt, was die Bauarbeiter durch die Beseitigung von Einschränkungen tatsächlich erreichen können. Die wöchentliche Arbeitsplanung gehört zur Kategorie „werde", da sich die Einzelpersonen mit den Aufgaben beschäftigen, die sie in einem bekannten Zeitraum erledigen werden. Und die Lernphase fällt in die Kategorie „habe“, weil der Fokus auf den Aufgaben und Lektionen liegt, die Sie erledigt bzw. gelernt haben.

Der Hauptvorteil des LPS besteht darin, dass es den Planungsumfang zu Beginn eines Projekts reduziert. Die Einbeziehung der letzten Planer in das Planungsgespräch erhöht ihre Motivation für das Projekt und schafft Vertrauen zwischen Planern auf niedriger und hoher Ebene.

Zu den Nachteilen des LPS zählt das Misstrauen der Kunden, die möglicherweise der Ansicht sind, dass die Planung zu sehr „nach Gefühl“ durchgeführt wird. Projektmanager, die nur einige Aspekte des LPS (und andere nicht) übernehmen möchten, können dennoch mit unerwünschten Auswirkungen konfrontiert werden. Das System ist ganzheitlich, daher kann es den Informationsfluss von LPS stören und der immer detaillierteren Planung, die das System ausmacht, im Weg stehen, wenn nur einige ausgewählte Aspekte übernommen werden sollen. 

Die Hauptkritik von LPS an der Methode des kritischen Pfades ist, dass dabei wichtige Einblicke der letzten Planer nicht im Planungsgespräch berücksichtigt werden, wodurch wertvolles Fachwissen ignoriert wird und eine Chance verloren geht, Motivation für das Projekt aufzubauen. Auch der Fokus auf die Planung weit im Voraus kann einen unnötigen Aufwand darstellen, denn es ist wahrscheinlich, dass sich die Pläne ändern werden.

LPS-Kritiker weisen dagegen darauf hin, dass mit einer späten und kollaborativen Planung auch Zeit verschwendet werden kann.

Es gibt jedoch ein Kompromiss, das das Beste aus beiden Ansätzen umfasst: den Fokus der Methode des kritischen Pfades auf eine effiziente Zeitplanung und die Fähigkeit von LPS, Pläne auf der Grundlage von Informationen von der Baustelle anzupassen. Ein Projekt, das die Methode des kritischen Pfades und LPS in seinen Planungs- und Ausführungsphasen kombiniert, nutzt möglicherweise die Methode des kritischen Pfades, um den kritischen Pfad, wichtige Projektmeilensteine und gewünschte Daten für den Abschluss von Aufgaben zu identifizieren. Dann könnte das Team LPS anwenden, um den Zeitplan zu verfeinern, Aufgaben oder Phasen im Voraus zu planen und den Mitarbeitern vor Ort ein Mitspracherecht im Planungsprozess zu geben. Dieser zweigleisige Ansatz kann eine Planung ermöglichen, die bei Bedarf flexibel ist, aber trotzdem auf den optimalen Anfangs- und Enddaten der Aufgaben basiert.

Last Planner System

Andere Wege, auf die Lean die Bauplanung beeinflusst

Bauplaner konzentrieren sich bei Lean auch auf andere Weise auf eine geringere Verschwendung. Yves Frinault, Chief Executive Officer von Fieldwire, einer Bau-App, erklärt, dass Überproduktion eine häufige Herausforderung ist.

Yves Frinault

„Viele Unternehmen bestellen zu viel Lagerbestand oder müssen aufgrund schlechter Qualität zusätzliches Material anfordern. Um dieses Problem zu lösen, sollten Unternehmen den Betrieb weniger umfassend planen“, sagt er. „Anstatt alles im Voraus zu planen, sollten sie ihre Pläne im Laufe des Projekts anpassen.“

„Zu früh geliefertes Baumaterial kann beispielsweise zu Verschwendung führen, wenn sich das Design ändert. In diesem Fall wäre es für Unternehmen besser, nur die Menge an Material zu bestellen, die für die sofortige Produktion benötigt wird. Diese Strategie für die Bauplanung bietet Teams mehr Flexibilität – das kann dazu beitragen, Überproduktion und übermäßigen Lagerbestand vor Ort zu vermeiden“, erklärt Frinault. 

Sicherheitsplanung ist bei der Bauplanung von entscheidender Bedeutung

Das Baugewerbe ist eine gefährliche Branche: Im Jahr 2015 passierte laut der Occupational Safety and Health Administration (OSHA) von insgesamt 937 Todesfällen in der Privatwirtschaft jeder fünfte im Baugewerbe. OSHA gab ebenfalls an, dass jeder zehnte Bauarbeiter in einem beliebigen Jahr eine Verletzung erleidet und durch Stürze die meisten dieser Verletzungen verursacht werden – das ist nicht überraschend, wenn man bedenkt, dass der Sturzschutz der am häufigsten verletzte OSHA-Standard ist. 

Obwohl Sicherheitsplanung wichtig ist, kann es sein, dass sie bei Wohnprojekten, die von kleinen Auftragnehmern durchgeführt werden, nicht ausreichend berücksichtigt wird. Bei großen Projekten kann die Sicherheitsplanung jedoch eine Anforderung der OSHA oder einer anderen Aufsichtsbehörde darstellen. Die OSHA gibt 10 Anforderungen für Bausicherheitspläne für das Baugewerbe vor. Die OSHA-Norm 29 CFR 1926 mit dem Titel „Safety and Health Regulations for Construction“, legt die Sicherheitsstandards für Bauprojekte fest.

Der zentrale Grundsatz der Sicherheitsplanung ist die Risikominderung und Gefahrenbeseitigung. Das Endziel ist es, Verletzungen oder Todesfälle vor Ort zu vermeiden – durch Prävention und durch Notfallmaßnahmen. Sicherheitsplanung erfolgt nicht isoliert von der normalen Projektplanung, sondern als Teil davon. Eine effektive Sicherheitsplanung muss ein kontinuierliches Unterfangen sein, das sich an die Standort- und Umweltbedingungen anpasst.

Sie sollten die Sicherheitsplanung in den Projektentwurf und die Zeitplanung integrieren. Während der Planungsphase sollten Planer Gefahren identifizieren, mit denen Bauteams konfrontiert sein werden. Planer sollten gewährleisten, dass Sicherheitsausrüstung wie Feuerlöscher, Verbandskästen und Evakuierungsfahrzeuge vorhanden ist. 

Planer sollten den Projekt- und Zeitplan nicht auf Grundlage von Personen oder Maschinen erstellen, die die sichere Kapazität überschreiten und sie sollten die Belegungsgrenzen für geschlossene Räume berücksichtigen. Sie sollten die Sicherheitsplanung auch bei der Projektkostenschätzung berücksichtigen, damit das für Sicherheitsmaßnahmen erforderliche Budget gedeckt wird. 

Einige Projektinhaber führen zusätzliche Sicherheitsstandards ein. Beispielsweise veröffentlicht die Harvard University die Sicherheitsstandards, an die sich Auftragnehmer halten müssen. Beachten Sie, dass die Sicherheitsplanung auch Subunternehmer umfassen muss.

Ein Großteil der Sicherheitsplanung besteht daraus, bestimmte Gefahren zu identifizieren – ein Verfahren, das als Arbeitsrisikoanalyse bezeichnet wird – und festzulegen, wie mit diesen Risiken umgegangen wird. Diese Schritte zur Risikokontrolle sowie Pläne, die festlegen, wie bei einem Unfall gehandelt wird, stellen die Sicherheitsmanagement-Strategien des Projekts dar.

Es gibt zahlreiche Beispiele für Sicherheits-Checklisten, darunter die Sicherheits-Checkliste von OSHA für das Bauwesen, eine des Center for Construction Research and Training und eine weitere des Washington State Department of Labor & Industries

Inhalt eines Bausicherheitsplans

Ein Bausicherheitsplan muss bestimmte Abschnitte enthalten und wichtige Fragen beantworten. (Informieren Sie sich in der Liste unten.) Sie können auch diesen Artikel von David Bruckheimer, Director of Personnel, Safety, and Training der Pembroke Construction Company lesen, in dem Sie erfahren, wie Sie einen detaillierten Bausicherheitsplan erstellen.

  • Wer ist der Sicherheitsbeauftragte? Der Sicherheitsbeauftragte gewährleistet, dass ein Projekt den Sicherheitsvorschriften entspricht, dass die Mitarbeiter Sicherheitsschulungen erhalten und dass der Sicherheitsplan immer dem neuesten Stand ist. Wenn es keinen Sicherheitsbeauftragten gibt, muss im Plan eine Person oder Gruppe festgelegt werden, die für die Sicherheit der Mitarbeiter verantwortlich ist. Außerdem muss ermittelt werden, ob ein Sicherheitsbudget vorhanden ist und welche Sicherheitsqualifikationen die verantwortlichen Parteien besitzen.
  • Was ist der medizinische Behandlungsplan? Gibt es einen Sanitäter vor Ort, der kleinere Verletzungen behandeln und bei schwereren Verletzungen notfallmedizinische Hilfe leisten kann? Welche medizinischen Behandlungseinrichtungen gibt es vor Ort? Wenn ein Mitarbeiter eine Verletzung erleidet, die Sie vor Ort nicht behandeln können, in welche Einrichtung werden Sie ihn zur Behandlung bringen und wie lange dauert der Weg dorthin?
  • Sicherheitsinspektionen: Im Sicherheitsplan müssen die Pläne für Sicherheitsinspektionen detailliert festgelegt werden. Bei diesen Inspektionen wird überprüft, ob Sie die Sicherheitsvorschriften einhalten.
  • Kontinuierliches Sicherheitstraining: Neue Geräte oder Standortbedingungen stellen neue Gefahren und Risiken dar. Die Mitarbeiter müssen angemessenes Training und Anweisungen erhalten, wie sie sich in ungewohnten Situationen zu verhalten haben. Erklären Sie im Sicherheitsplan, auf welche Art und Weise und an welchen Daten dieses Training stattfinden soll.
  • Sauberkeit des Arbeitsbereichs: Wenn Mitarbeiter ausrutschen oder stürzen, können sie sich verletzen. Aus dem Sicherheitsplan muss hervorgehen, wie Arbeitsplätze sauber, trocken und frei von Stolperfallen gehalten werden.
  • Schutzausrüstung: Beschreiben Sie die Schutzausrüstung, die Sie den Mitarbeitern zur Verfügung stellen und wie Sie gewährleisten werden, dass Mitarbeiter diese auch verwenden. 
  • Unfallberichte: Welche Personen müssen informiert werden, wenn es einen Unfall oder eine Verletzung vor Ort gibt und welche Protokolle müssen Sie befolgen? Wer ist dafür verantwortlich, das Risiko zu beheben?
  • Warngeräte: Beschreiben Sie, welche Sicherheitswarngeräte auf der Baustelle vorhanden sind und wie das Team sie bedienen sollte. Dazu gehören Barrikaden, Beleuchtung, Rückfahrwarneinrichtungen an Ausrüstung, Kameras, Kollisionsmelder und Stroboskope.
  • Brandschutz: Erklären Sie die Vorgänge bei einem Brand: Wo sich Feuerlöscher und -alarme befinden, wie Sie die Feuerwehr kontaktieren und wer für den Einsatz von Feuerlöschern verantwortlich ist. Betonen Sie außerdem die Notwendigkeit einer sicheren Lagerung brennbarer Stoffe.
  • Ausrüstungsinspektionen: Erstellen Sie einen Zeitplan für Sicherheitsüberprüfungen der Ausrüstung und erklären Sie, was als angemessene Arbeitsordnung gilt. Legen Sie auch das für sicherheitstechnische Inspektionen verantwortliche Team fest.
  • Verriegelungs-/Stromabschaltungsverfahren: Beschreiben Sie, welche Verriegelungs-/Stromabschaltungsverfahren es vor Ort gibt und wer ein Verriegelungs-Tag entfernen darf. Diese Verfahren verhindern, dass Mitarbeiter verletzt werden, die sie fälschlicherweise davon ausgehen, dass eine Maschine oder ihre Stromquelle abgeschaltet ist. Laut dem Protokoll müssen Planer gefährliche Energiequellen (pneumatische, hydraulische und mechanische Energie) vollständig außer Betrieb nehmen können, bevor Sie daran die Wartung oder den Service durchführen. Die OSHA gibt Training, schriftliche Verfahren und Inspektionen vor, die eingehalten werden müssen.  
  • Notfallkommunikation: Identifizieren Sie die für die Koordination und Reaktion auf Notfallkommunikation verantwortlichen Personen und erläutern Sie, wie Sie sie kontaktieren können. Erklären Sie außerdem, wie Sie diese Kommunikation gewährleisten.
  • Subunternehmer: Drücken Sie klar aus, dass Ihre Sicherheitsrichtlinien für Subunternehmer gelten. Legen Sie außerdem fest, wer für die Durchsetzung dieser Richtlinien verantwortlich ist.
  • Sicherheitsvorschriften: Identifizieren Sie die Sicherheitsvorschriften, die Ihr Bauprojekt erfüllen muss.
  • Regelmäßige Überprüfung: Geben Sie an, wann der Sicherheitsplan überprüft und aktualisiert werden muss und wer Aktualisierungen genehmigen wird.

Eine schrittweise Anleitung für die Sicherheitsplanung von Bauprojekten finden Sie in David MacCollums Construction Safety Planning (Bausicherheitsplanung).

Verbesserung der Bauplanung mit Smartsheet für das Bauwesen

Von der Bauplanung bis zur Abnahme halten Sie alle Beteiligten stets auf den Laufenden durch Zusammenarbeit in Echtzeit und automatisierte Updates. So können Sie klügere, besser informierte Entscheidungen treffen, während Sie Ihre Projekte zeitplanmäßig und budgetgerecht zum Abschluss bringen. Mit der Plattform von Smartsheet ist es einfach, Arbeiten von überall zu planen, zu erfassen, zu verwalten und darüber zu berichten. So helfen Sie Ihrem Team, effektiver zu sein und mehr zu schaffen. Sie können über die Schlüsselmetriken Bericht erstatten und erhalten Echtzeit-Einblicke in laufende Arbeiten durch Rollup-Berichte, Dashboards und automatisierte Workflows, mit denen Ihr Team stets miteinander verbunden und informiert ist. Es ist erstaunlich, wie viel mehr Teams in der gleichen Zeit erledigen können, wenn sie ein klares Bild von der geleisteten Arbeit haben. Testen Sie Smartsheet gleich heute kostenlos.

 

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