Gihan Munasinghe, ehemaliger Rugbyspieler der sri-lankischen Juniorenmannschaft und Senior Vice President of Engineering bei Smartsheet, erzählt uns, was seiner Meinung nach hohe Leistung ausmacht.
Was bedeutet „hohe Leistung“ für Sie?
Hohe Leistung ist Professionalität. Egal ob im Sport oder in der Industrie, Professionalität steht an erster Stelle.
Sie spielt überall eine Rolle. Man braucht natürlich grundlegende Fähigkeiten – sei es, einen Ball zu fangen oder eine Programmiersprache zu beherrschen – aber was wirklich zählt, ist, wie man diese Fähigkeiten auf die jeweilige Situation anwendet. Es geht auch um die Fähigkeit, zu analysieren und zu reagieren, um schnell das beste Ergebnis zu erzielen. Man kann den besten Plan haben und sich bestmöglich vorbereiten, aber was den Unterschied ausmacht, ist, wie man sein Wissen und seine Fähigkeiten einsetzt, um mit der aktuellen Situation umzugehen. Das ist für mich hohe Leistung.
Natürlich kann niemand immer 120 Prozent Leistung geben, das müssen sowohl Spieler als auch Trainer verstehen. Alles ist ergebnisorientiert: Eine leistungsstarke Rugby-Mannschaft gewinnt 95 Prozent ihrer Spiele. Dasselbe gilt für Smartsheet. Auch wenn es für Unternehmen natürlich weniger eindeutig ist, setzen wir uns stets das Ziel, 95 Prozent unserer Ziele zu erreichen.
Es ist wichtig, Selbstreflexion zu betreiben und eine Matrix für die Nachverfolgung des Erfolgs zu erstellen, um beurteilen zu können, was man braucht, um seine Ziele zu erreichen. Es ist ein ständiger Zyklus der Verbesserung. Jeder im Team muss dazulernen wollen. Man kann nicht immer beim ersten Mal perfekt sein und es ist wichtig, aus jedem Fehler zu lernen.
Welche Faktoren waren in der Vergangenheit Hindernisse für Ihre „hohe Leistung“?
Die meisten Top-Spieler haben die Grundlagen schon in sehr jungen Jahren gelernt. (Ein großes Lob an die Trainer, die eine positive Umgebung zur Vermittlung dieser grundlegenden Fähigkeiten geschaffen haben.) Sobald man die nächste Stufe erreicht hat, lernt man, die erlernten Fähigkeiten auf ein reales Szenario anzuwenden.
Bei einem professionellen Team ist Disziplin ein Schlüsselfaktor: Wie man handelt, wie man mit seinem Körper umgeht.
Auch Erholung ist sowohl in der Wirtschaft als auch im Sport von entscheidender Bedeutung. Wir können nicht alle die ganze Zeit im gleichen Tempo arbeiten. Es gibt einige „Starspieler“, auf die sich Teams manchmal sehr stark verlassen, um zu gewinnen – aber sie sind nicht perfekt. Ich habe viele semiprofessionelle Teams gesehen, die sich auf einen Starspieler verlassen, um das Spiel zu gewinnen, aber jeder hat mal einen schlechten Tag. Die Teamstruktur sollte einen kollaborativen Ansatz widerspiegeln, bei dem jeder mit anpackt, während Manager die notwendige Erholungszeit einplanen müssen.
Können Sie ein Beispiel für eine Situation nennen, in der Team- und Zusammenarbeit die Leistung gesteigert haben?
Wir lernen mehr aus unseren Fehlern als aus unseren Erfolgen. Als Führungskraft ermutige ich dazu, in größeren Gruppen über Misserfolge zu sprechen. Wenn bei Smartsheet ein System ausfällt, führen wir nach dem Vorfall Überprüfungen durch, um das Problem zu ermitteln. Diese münden dann in ein Überprüfungsdokument, das anderen in der Organisation vorgelegt wird, um die Zusammenarbeit und das Lernen zwischen Teams zu fördern. Wir führen auch Designüberprüfungen durch, bei denen die Designer Feedback von Technikern einholen.
Wie können Führungskräfte die Zusammenarbeit am besten fördern?
Das Wichtigste, was Trainer sagen können, ist: „Man kann nur als Team gewinnen. Nicht als Einzelner.“
Man sollte sich auch überlegen, wie man zusammenarbeiten kann, um das Team voranzubringen. Der Trainer muss herausfinden, wie er das Team so strukturieren kann, dass sich die Mitglieder ergänzen, anstatt zu versuchen, sich gegenseitig zu übertreffen.
Bei Smartsheet sind wir eine Einheit und versuchen, klar miteinander zu kommunizieren, damit wir unsere gegenseitigen Stärken und Schwächen ergänzen können. Soziale Interaktionen, z. B. Zeit im Büro oder Übungen zur Teambildung, sind sehr hilfreich, denn letztendlich sind wir alle Menschen.
Welche Rolle spielt oder kann Technologie spielen?
Die Überwachung und Telemetrie unserer Systeme haben unseren Teams geholfen, hohe Leistung zu erzielen. So kann man zwischen Bewegung und Geschwindigkeit unterscheiden. Manchmal hat man das Gefühl, dass man viel arbeitet, aber nicht vorankommt. Man hat also viel zu tun und ist frustriert, kommt aber nicht voran. Telemetrietools tragen zur Steigerung der Produktivität bei, indem sie die tatsächlichen Probleme identifizieren.
Welche anderen Vorteile bringt es neben dem „Gewinnen“ mit sich, Teil eines leistungsstarken Teams zu sein?
In einem leistungsstarken Team habe ich das Gefühl, dass ich immer etwas dazulernen kann. Teams, die lernen wollen, können sich gegenseitig anspornen und wachsen. Eigentlich ist es eine gute Sache, wenn man nicht alles weiß. Unsere Lernbereitschaft bringt uns voran.
