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Durch KI mit weniger mehr erreichen: was Marketingexperten dazu sagen

by The Smartsheet Team

13. Juli 2023

Ihr Marketingteam steht unter Druck. Mit immer weniger Budget und Ressourcen muss es immer höhere Ziele erreichen. Als Führungskraft müssen Sie mutig vorangehen und nach kreativen neuen Möglichkeiten suchen, um Ihr Team zu unterstützen. Künstliche Intelligenz (KI) ist derzeit in aller Munde und begeistert mehr als alle anderen Lösungen bisher. 

Jahrelang haben wir davon geträumt, wie „Roboter“ unser Leben transformieren könnten. Mit der Einführung von KI-gestützten Plattformen wie ChatGPT von OpenAI ist es nun endlich so weit. In der Tat geben mehr als 60 % der Marketingexperten an, dass Sie für Ihre Arbeit bereits auf KI setzen. 

Die Technologie bietet Teams unzählige Möglichkeiten, mit weniger mehr zu erreichen – manuelle Schritte im Workflow werden beseitigt, das Suchverhalten von Teammitgliedern wird analysiert und relevante Assets werden identifiziert. Marketingexperten haben gerade erst damit begonnen, das Potenzial von KI zu entdecken. Der Hauptgrund dafür, dass 37 % der Marketingexperten KI noch nicht ausprobiert haben, sind mangelnde Kenntnisse der Technologie. 

Deshalb haben wir sechs der besten und klügsten Köpfe im Bereich Marketing gebeten, uns zu erzählen, wie sie KI einsetzen, um die Ressourcen ihrer Teams optimal zu nutzen und maximale Leistung zu erzielen. Darüber hinaus wollten wir wissen, wie KI das Marketing ihrer Meinung nach in Zukunft transformieren und unterstützen wird. Sehen wir uns an, was sie zu sagen haben!

Unsere Experten

Wie nutzen Marketingteams aktuell KI, um Ressourcen zu maximieren und optimale Leistung zu erzielen?

„Für uns funktioniert generative KI am besten als „Unterstützer“ unseres Teams.

Wir vermeiden es, abschließende Aufgaben komplett der KI zu überlassen. Die besten Erfolge erzielen wir, wenn wir sie als Unterstützung für unser Team einsetzen, damit wir schneller Ergebnisse erzielen und kreativer arbeiten können.

Unser Content-Team verwendet generative KI fast täglich in zwei wichtigen Bereichen: der Entwicklung einer ersten Version längerer Inhalte, die dann an einen Texter weitergegeben werden, und die Umwandlung von Originalinhalten, z. B. eines Podcast-Interviews in einen Blog- oder Social-Media-Post. 

Der Rest unseres Teams verwendet KI eher sporadisch. Vor allem ChatGPT kann sehr hilfreich sein, wenn kreative Ideen fehlen oder man eine Schreibblockade hat. Das erfordert ein bisschen Arbeit, ist aber wirklich gut für Brainstormings oder einen neuen Blickwinkel, beispielsweise für E-Mail-Betreffzeilen oder Webinar-Titel. Wir haben uns sogar mit ChatGPT zusammengesetzt, um ein besseres Verständnis für unsere Personas zu entwickeln. Unerwartet kam für uns, wie gut sich ChatGPT beim Schreiben von Formeln für Google Tabellen schlägt. Tagtägliche Nutzer von Tabellen sparen dadurch Unmengen an Zeit und auch Neulinge bei Google Tabellen profitieren davon.

Wir haben bei Scribe vor Kurzem ein eigenes KI-Produkt auf den Markt gebracht. Wir wachsen rasant als Team und wissen, dass die Dokumentation wichtig ist. Aber mal ehrlich, wer ist schon besonders scharf darauf? Wir nutzen die KI von Scribe, um neue Prozesse automatisch zu dokumentieren, während wir sie für unser Team und unsere Kunden entwickeln.“

- Lindsey Bly, CMO, Scribe

 


 

„Künstliche Intelligenz ist vor allem für Unternehmen ein wichtiges Tool, die ihre Ressourcen maximieren und wirklich einen Unterschied machen möchten. Dies gilt vor allem für die Bereiche Datenanalyse, Personalisierung, Zusammenfassung und das Erstellen von Inhalten für Präsentationen. Mit KI und Tools für maschinelles Lernen lassen sich riesige Datenvolumen schnell und effizient verarbeiten. Diese fortschrittlichen Tools eignen sich auch für die Formulierung von spezifischen Datenabfragen (Data Pulls). Datenanalysen werden dadurch optimiert und laufen effektiver ab.

Wir haben mehrere Tests für die Personalisierung von Inhalten mit KI durchgeführt und die Ergebnisse sind sehr vielversprechend. Die KI konnte generische Inhalte in gezielte Nachrichten für verschiedene Branchen und Anwendungsfälle umwandeln. Die Personalisierung von Inhalten auf diese Art und Weise sorgt für interessantere Inhalte, die zu besseren Interaktionen und Konversionsraten führen. Wir setzen KI außerdem dafür ein, hyperpersonalisierte Inhalte für Demokonten zu erstellen. Diese KI-generierten Inhalte passen hervorragend zum Profil des potenziellen Kunden, sodass er in der Demophase ein möglichst relevantes und gewohntes Benutzererlebnis erhält.“

- Josh Bean, Senior Director, Produktmarketing, Zendesk

 


 

„Wir führen in einigen Bereichen Experimente durch, um die Fähigkeiten von KI-Tools zu testen. Wir hoffen, dass wir dem Large Language Model (LLM) Zugriff auf frühere Antworten auf Angebotsanfragen, Unternehmens- und Produktinhalte sowie Dokumentationsinhalte geben und es anschließend einsetzen können, um Antworten auf neue Angebotsanfragen zu erstellen. Sollten wir damit erfolgreich sein, könnten wir uns jeden Monat mehrere Stunden oder sogar Tage sparen und wahrscheinlich sogar die Qualität und Konsistenz bei Angebotsanfragen verbessern. 

„In meiner Organisation erforscht ein Data-Science-Team die Vorgänge in der Blockchain. Das Team nimmt Dinge wie Kriminalitätstrends oder Statistiken zur Anwenderakzeptanz unter die Lupe. Häufig erhalten wir Anfragen für benutzerdefinierte Ausschnitte aus diesen Daten. Wir evaluieren, ob wir unseren Teams diesen Service mit einer LLM-Schnittstelle als Selfservice zur Verfügung stellen können, damit sie die Daten abrufen können, die als Grundlage für unsere firmeneigenen Daten dienen. So könnten wir mehr individuelle Forschung betreiben, ohne neue Data Scientists einzustellen. Ein weiterer Pluspunkt wäre eine schnellere und bessere Reaktion auf die Anforderungen unserer Geschäftspartner.

Darüber hinaus erstellen wir diverse benutzerdefinierte Titelbilder für unsere Blogs, Podcasts und Forschungsergebnisse. Wir testen Tools wie Midjourney und DALL-E, um zu sehen, ob wir damit ein markengerechtes Originalbild erstellen können, das sich besser eignet als die Stockfotos, die wir normalerweise für diese Zwecke anpassen. Auch hier erhoffen wir uns eine bessere Qualität, schnellere Produktionsprozesse und weniger Personalbedarf bei zukünftigem Wachstum.“

- Ian Andrews, CMO, Chainalysis

 


 

„Meine Teams haben sich als einfache aber tatkräftige Unterstützung bereits auf KI verlassen. Sie erledigen ihre Arbeit damit schneller und besser. Nehmen wir als Beispiel das Untertiteln von Videos oder die Transkription von Interviews. Mithilfe von KI können Sie direkt mit der Arbeit beginnen, ohne lästige und zeitaufwendige Vorbereitung. KI beschleunigt die Arbeit und mindert den Aufwand. 

Denken Sie an all die Bausteine, die nötig sind, um Inhalte wie Social-Media-Beiträge, E-Mails, Landingpages, Teaser, Werbeanzeigen etc. zu verteilen. Wenn die besten Ideen in einer Version erfasst wurden, ist die Arbeit noch nicht getan. Könnte die KI das Erstellen eines ersten Entwurfs für diese Assets beschleunigen, damit Texter die Inhalte in einem Bruchteil der Zeit bearbeiten und bereitstellen können? Genau das ist unser Ziel.  

Viele denken, dass mehr Effizienz bedeutet, dass weniger Mitarbeiter gebraucht werden. Dem stimme ich nicht zu, zumindest nicht in der Werbebranche. Die Anforderungen der digitalen Welt steigen immerzu – mehr Inhalte, mehr Design, mehr Videos – all das wird in immer besserer Qualität gefordert, ohne Abstriche bei der Originalität und Detailverliebtheit. Wenn wir da Schritt halten sollen, dann müssen wir unsere Effizienz steigern.“

- Chelsea D’Angelo, Direktorin, Design und Kampagnen, Brandfolder

 


 

„Aktuell nutzt unser Team für digitales Marketing KI für SEO. Es geht darum, ähnliche Themen und Schlüsselbegriffe rund um das Marketing und die Produktanalytik herauszuarbeiten. Früher wurden Listen mit Schlüsselbegriffen manuell in Excel-Listen erstellt, die von mehreren Stakeholdern überprüft und gepflegt werden mussten. Darüber hinaus mussten Nachforschungen auf bezahlten Seiten wie Moz und Google Trends durchgeführt werden. 

Mit KI und Tools wie ChatGPT fallen viele Schritte weg. Trends und Listen werden jetzt vorab ausgefüllt – das spart viele Stunden Zeit. Unser Outbound-Team experimentiert ebenfalls mit KI, um personalisierte Outreach-Sequenzen basierend auf der Zielperson, dem gewünschten Ergebnis (sei es ein Treffen, eine erneute Prüfung oder einfach nur eine Antwort) zu erstellen.“

- Lauren Volpi, VP, Marketing, Mixpanel

 


 

„Aktuell verwenden wir KI für einen besseren Ausschreibungsprozess bei bezahlten Werbeanzeigen. Die Grundlage ist hierbei ein äußerst fortschrittliches Modell, das wir in Google einspeisen. Es reicht nicht mehr aus, manuelle Gebote für Keywords abzugeben und oberflächliche Konversionsereignisse (z. B. ausgefüllte Formulare) zu generieren. Deshalb trainieren wir das KI-Ausschreibungsmodell von Google mit unseren Win-Daten vom unteren Bereich des Verkaufstrichters. Die KI sucht für uns die beste Zielgruppe – besser als es jeder Mitarbeiter könnte.

Unser Vertriebs-Outreach-Team nutzt die KI, um Inhalte zu personalisieren, die sie an Personen senden, die sich für eine kostenlose Testversion registrieren. Wir können basierend auf den Unternehmen, Rollen und Anwendungsfällen der Benutzer im Voraus Bibliotheken mit E-Mail-Snippets und -Sequenzen erstellen. Anschließend nutzen wir die KI, um diese Snippets zusammenzufügen und einen automatisierten, personalisierten Outreach zu erzeugen. 

Und zu guter Letzt nutzt unser Optimierungsteam die KI, um Landingpages und neue Texte basierend auf führenden Landingpages zu erstellen. Dies ist ein idealer Ausgangspunkt für das Team. Es erhält erste Testideen und muss nicht bei null anfangen.“

- Joe Weller, VP Nachfragegenerierung, Smartsheet

 

Wie wird KI Marketingexperten in Zukunft unterstützen?

„Ich bin der Überzeugung, dass Mitarbeiter, die die Zeit investieren, um sich in diese neuen Tools einzuarbeiten, sehr gefragt sein werden, ähnlich wie Marketo- oder Salesforce-Administratoren, die in keiner bedeutenden Marketingagentur fehlen dürfen. Diese Mitarbeiter werden effizienter sein und mehr hochwertige Projekte abschließen. Diejenigen, die nicht lernen, wie sie ihre Arbeitsprozesse optimieren können, werden die Produktivitätsziele hingegen nicht mehr erreichen können.“

- Ian Andrews, CMO, Chainalysis

 


 

„Die Möglichkeiten sind grenzenlos! Wenn sich generative KI-Modelle verbessern und mehr Medien abdecken, wird sich der Markt stabilisieren. Marketingexperten mit weniger Ressourcen und einem niedrigeren Budget werden Kampagnen abliefern können, die für sie bisher völlig unmöglich zu bewerkstelligen waren. Ich denke, die KI wird auch einige große Herausforderungen im Marketing erfolgreich meistern, wie die Verknüpfung von Tools, die Bereinigung und Evaluierung von Daten und die Ableitung von Erkenntnissen. Die KI macht das Schreiben von Formeln und das Programmieren sowie die Arbeit in No-Code-Tools für alle einfacher. 

Ich wünsche mir, dass in Zukunft jeder in der Lage ist, sich den Marketingtechnologie-Stack seiner Träume einzurichten – dank KI. Natürlich haben viele Angst, dass Stellen abgebaut und durch KI ersetzt werden, vor allem in der Marketingbranche. Ich gehe aber eher davon aus, dass Menschen, die die KI erfolgreich einsetzen, einfach einen Vorteil haben werden.“

- Lindsey Bly, CMO, Scribe

 


 

„In naher Zukunft wird KI meiner Meinung nach viele Routineaufgaben und sich wiederholende Abläufe übernehmen, mit denen Teams bisher Tag für Tag Zeit verschwendet haben. Marketingexperten werden mehr Zeit für Innovationen, Strategie und die Optimierung der Ergebnisse haben. Aber ehrlich gesagt entwickelt sich künstliche Intelligenz so schnell weiter, dass es schwierig ist, die Zukunft so genau vorherzusagen. Vor sechs Monaten wusste niemand, was ChatGPT überhaupt ist, und jetzt hat es unsere Welt verändert. 

Deshalb denke ich, dass sich Marketingexperten so umfassend wie möglich damit befassen sollten, um vorbereitet zu sein. Bald wird jeder E-Mails versenden, die durch KI personalisiert wurden, und die Menschen werden sich daran gewöhnen. Wie wird es mit der KI weitergehen? Wir können uns nicht zurücklehnen und abwarten, wir müssen experimentieren. So sichern sich Marketingexperten einen Wettbewerbsvorsprung und stellen sicher, dass sie die Vorteile der KI vollumfänglich nutzen.“

- Joe Weller, VP Nachfragegenerierung, Smartsheet

 


 

„KI transformiert die Marketinglandschaft und eröffnet Marketingexperten die Chance, strategischere Rollen einzunehmen. Mit der Zeit wird sich die KI verbessern und zeitaufwendige Aufgaben wie die Ideenfindung und die Inhaltserstellung automatisieren, wodurch Marketingexperten mehr Zeit für andere Dinge erhalten. Fortschrittliche KI ist in der Lage, große Datenvolumen zu analysieren, um Trends zu erkennen und Marketingstrategien zu entwickeln. Die Fähigkeiten der KI für die Erstellung von Inhalten verbessert sich rasant. Es werden immer bessere und passendere Inhalte erstellt und Marketingexperten sparen sich viel Zeit beim Erstellen von Nachrichten.

Diese Entwicklung führt wahrscheinlich dazu, dass Marketingmanager in Zukunft nicht mehr die Rolle des Erstellers, sondern des Verwalters oder Genehmigers einnehmen. Sie werden sich mehr darauf konzentrieren, KI-generierte Strategien und Inhalte zu optimieren. Dies öffnet Tür und Tor für erstklassige Planung, Marken-Storytelling, den Aufbau einer emotionalen Beziehung zu Kunden sowie die Verbesserung der KI und der Data Science.

Marketingexperten sollten diesen Wandel statt als Herausforderung als Chance sehen und die KI nutzen, um ihre Rollen zu verbessern und einen strategischeren Beitrag für ihre Organisation zu leisten.“

- Josh Bean, Senior Director, Produktmarketing, Zendesk

 


 

„Wir stehen an einem Scheideweg. Das liegt nicht daran, dass künstliche Intelligenz etwas Neues ist, denn das ist sie nicht. Die Fortschritte bei generativer KI sind jedoch brandaktuell und zwingen uns auf unsicheres neues Terrain. Bisher hat uns die KI bei unseren Aufgaben unterstützt, sie vereinfacht und manuelle Arbeitsschritte überflüssig gemacht. Generative KI unterstützt uns jetzt aber sogar beim Denken. Es geht nicht darum, das Denken für uns zu übernehmen, das ist etwas ganz anderes. Die KI sorgt jedoch dafür, dass wir uns auf externe Informationen verlassen, ähnlich wie sich unser Gehirn an bisherigen Erfahrungen orientiert. Ob das gut oder schlecht ist, sei dahingestellt. 

Erst vor kurzem habe ich ein Zitat von Reid Hoffman gehört, das mir wirklich gefallen hat. Reid Hoffman ist der Mitgründer von LinkedIn und er zitierte Steve Jobs mit den Worten „Der Computer ist wie ein Fahrrad für unseren Geist“. Anschließend verglich er die KI mit einer Dampfmaschine für den menschlichen Geist. Das ist eine überzeugende Metapher. Wird sich vieles ändern? Ja. Wird es positive und negative Aspekte geben? Sehr wahrscheinlich sogar. Wenn wir jedoch bedacht damit umgehen, darauf achten, wer Zugriff hat und welche Einschränkungen gelten, dann können wir aus einem nahezu endlosen Pool von Möglichkeiten schöpfen.“

- Chelsea D’Angelo, Direktorin, Design und Kampagnen, Brandfolder

 

Mit weniger mehr erreichen

Egal, ob heutige Führungskräfte im Marketing künstliche Intelligenz verwenden, um Inhalte zu personalisieren, markengerechte Bilder zu generieren oder individuelle Recherchen zu präsentieren – es ergeben sich immer innovativere und eindrucksvollere Möglichkeiten, das Marketing zu optimieren. Die Nutzung der KI ist jedoch nur eine Möglichkeit von vielen, Ihr Team angesichts geringerer Budgets und Mitarbeiterzahlen zu unterstützen.

In unserem neuesten E-Book finden Sie diverse Strategien für Führungspersonal im Marketing, die Sie nutzen können, um Informationssilos aufzubrechen, die der Effizienz auch bei geringeren Ressourcen im Wege stehen.

 

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