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4 Schlüssel für den erfolgreichen Börsengang

by Jennifer Ceran

Als CFO von Smartsheet durfte ich an unserem Börsengang im April dieses Jahres arbeiten. Es war bereits mein zweiter Börsengang. Mein erster war als VP of Finance bei Box, das Januar 2015 an die Börse ging.

Börsengänge sind zwar äußerst anspruchsvoll, gehören aber zu den lohnendsten Ereignissen in einem Unternehmen. Die erfolgreichsten Börsengänge beginnen mit interner Vorbereitung und Planung. Je besser das Unternehmen vorbereitet ist, desto effizienter und schließlich auch kostengünstiger ist der Prozess. Wenn Sie einen Börsengang planen, sind hier vier Insidertipps von meinen persönlichen Börsengängen.

 

Smartsheet IPO at NYSE

1. Das Markt-Timing ist entscheidend

Das Markt-Timing und die Vorbereitung sind von entscheidender Bedeutung. Als ich noch bei Box war, haben wir den Prozess für den Börsengang unter günstigen Marktbedingungen gestartet. Investmentbanker wollten unbedingt mitmachen und glaubten, dass SaaS-Unternehmen gefragt waren und dass Box, wie seine Konkurrenten, nicht rentabel sein musste, wenn es nur ein signifikantes Wachstumspotential hatte. Aber als Box dann sechs Monate später das S-1-Formular öffentlich einreichte, waren die Aktienkurse von börsennotierten SaaS-Unternehmen erheblich gefallen. Als Folge musste Box den Börsengang um neun Monate verschieben, bis die Investoren wieder Vertrauen in diese Geschäftsmodelle gefasst hatten.

Da Sie die zukünftigen Marktbedingungen nicht vorhersagen können, sollten Sie einen Ersatzplan haben, für den Fall, dass sich die Marktstimmung verändert. Arbeiten Sie weiter an dieser Geschäftsmöglichkeit und seien Sie bereit, wenn der Markt dafür wieder offen ist.

2. Bestimmen Sie Ihre eigene Geschichte

Sowohl bei Box als auch bei Smartsheet haben interne Teams einen ersten Entwurf zu den Geschäfts- und Risikoabschnitten des S-1-Formulars erstellt, bevor sie es den Bankiers, Anwälten und Buchhaltern bei den jeweiligen Kick-off-Meetings vorgestellt haben. Mit diesem Ansatz haben wir bei der Fertigstellung des S-1-Formulars viel Zeit gespart. Bei Smartsheet wurde der erste Entwurf des S-1-Formulars bereits nach weniger als vier Wochen bei der SEC eingereicht und wir haben nur zehn Rückfragen erhalten, was unseren Recherchen zufolge sehr wenige sind.

Wir haben mit Drittanbietern zusammengearbeitet und ihren Rat gesucht, haben aber selbst die Richtung vorgegeben. Wir haben auch Möglichkeiten gefunden, wie wir Smartsheet verwenden konnten, um den S-1-Prozess zu verwalten und zu automatisieren, was kosten- und zeiteffizienter war.

3. Wählen Sie Ihre Konsortialführer bedacht

Die Auswahl Ihrer Bankiers ist vielleicht eine der schwierigsten Aufgaben. Sie haben wahrscheinlich schon gute Beziehungen aufgebaut und jeder möchte bei diesem Börsengang mitmachen. Meine Empfehlung: Wählen Sie zunächst ein oder zwei aktive Konsortialführer aus und bezahlen Sie beiden ungefähr dasselbe, insbesondere wenn Sie erwarten, dass beide gleich viel Arbeit verrichten.  

Smartsheet hatte zwei aktive Konsortialführer bei seinem Börsengang. Ungefähr sechs Wochen vor dem Börsengang haben wir die verbliebenen passiven Konsortialführer und Co-Manager eingeladen. Diese Banken wurden basierend auf vorherigen Beziehungen und dem Verständnis des Forschungsanalysten für unser Geschäftsmodell ausgewählt. Dadurch, dass wir so lange wie möglich damit gewartet hatten, andere einzuladen, blieb der Prozess effizient und vertraulich.

4. Langfristige Preisgestaltung

Bei Box haben wir den Preis am oberen Ende mit 14 $ angesetzt und der Preis ist am ersten Tag um 66 % gestiegen. Bei Smartsheet haben wir den Preis um einen Dollar auf 15 $ erhöht und dieser Preis ist am ersten Tag um 30 % gestiegen. Ich glaube, Smartsheet hatte aufgrund der geringeren Preissteigerung am ersten Tag ein besseres Ergebnis. Das klingt vielleicht paradox, aber lassen Sie mich das erklären.

Wenn öffentliche Investoren am ersten Tag einen großen Gewinn erzielen, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie bei Börseneröffnung verkaufen. Dann gibt es weniger neue Investoren, die die Aktien kaufen, die von Aktionären verkauft werden. Das liegt am hohen Preis, der Neuheit des Unternehmens und der fehlenden Liquidität vor Ablauf der 180-tägigen Sperrfrist. Wenn Investoren am ersten Tag weniger verdienen, bleiben möglicherweise mehr von ihnen länger dabei, was zu einer besseren Preisstabilität führt. Deshalb glaube ich, dass es besser ist, einen höheren Preis festzulegen, als Ihre Bankiers vielleicht empfehlen, auch wenn Sie einige große Investoren in Aktiengesellschaften abschrecken. Dies gilt insbesondere, wenn die Nachfrage nach Aktien das Angebot signifikant übersteigt.

Wenn Sie einen Börsengang planen, habe ich noch einen Vorschlag für Sie: Genießen Sie den Prozess und leben Sie am Eröffnungstag im Moment, egal ob an der Wall Street oder am NASDAQ. Es ist ein besonderer Tag, an dem mit den Gründern, Investoren, Mitarbeitern, Familien und beauftragten Teams, die dabei geholfen haben, das alles zu erreichen, ein großer Erfolg gefeiert wird. Gehen Sie danach sofort wieder zurück ins Büro und beginnen Sie mit der Umsetzung!